Paran Pour, Dunja Predic: Spatial Matinée

Samstag, 25. Mai 2013 - 15:00 Uhr

das weisse haus

“Spatial Matinée”
von Paran Pour & Dunja Predic

“Weisser wirds nicht mehr”
Manchmal spaziere ich mit geschlossenen Augen, lösche jede visuelle Information, vertraue auf die pure haptische Erfahrung, möchte mir vorstellen sonst wo zu sein, irgendwo. Raum sehen heißt Repräsentation interpretieren, Berühren ist Fühlen, ist das greifbare Verständnis von Raum. Genau dieses Gefühl der Desorientierung führt zur räumlichen Erweiterung, während sich die Dimensionen überschneiden.

Datum: 25.05.2013, 16h
Projektdauer: 25.05.-01.06.2013


Paran Pour ist Künstlerin mit momentanem Sitz in Wien. Unter anderen interdisziplinären Kollaborationen, hat sie hartmut gegründet, ein off space Projekt, das in verschiedenen leeren Gebäuden lokalisiert war. Ihre Methode handelt meist von urbanen Phänomenen und Transformationsprozessen, während der Fokus auf der Architektur als einem Repräsentanten der Kultur liegt. www.paranpour.com

Dunja Predi? ist Architektin und Wissenschaftlerin. Sie studierte an der Belgrade Faculty of Architecture, Serbien, wo sie später eine Lehrposition inne hatte, und an der Städelschule in Frankfurt, Deutschland,wo sie sich auf die kritische Raumpraxis spezialisierte. Ihre architektonische Arbeit beschäftigt sich hauptsäschlich mit Raumpolitik und investigativen Strategien für urbane Erneuerung, während ihre künstlerische Methode von Rauminstallationen bis hin zu Live-Videoperformance variiert. Sie ist eine Gründerin von Studio Subventive.
www.subventive.com

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KÜNSTLER/INNENGESPRÄCHE mit Ralo Mayer und Claudia Larcher um 15h.

Claudia Larcher: „der nachgebildete Blick“

Ralo Mayer: „The cells were surprisingly well-preserved, but we’re analyzing how useful it‘s going to be,“ Dr. Sack of Ohio State University stated. (KAGO KAGO KAGO BE)

Claudia Larchers Arbeiten erzeugen der Realität enthobene Raum- und Zeitkontinuen. In ihren Videos und Collagen rekonstruiert Larcher das Wandern des Blicks über reale architektonische Oberflächen, deren räumlicher Zusammenhang aber schließlich in sich zusammenbrechen wird. In ihren Videos zeigt sich dies meist nicht sofort, sondern erst nach und nach, zuerst in kurzen Momenten, etwa wenn ein Metallgeländer, dem die Kamera entlang fährt, plötzlich im Nichts endet; später dann, wenn Kanten zu Linien, Räume zu flackernden abstrakten Bildern werden, oder wenn einzelne Elemente sich wie in einem Kaleidoskop aufzusplittern beginnen. Eine parallel dazu geführte, an Noise erinnernde Tonspur (Constantin Popp) erfüllt die Leere und Teilnahmsloskeit der Bilder mit unterschiedlichsten Evokationen.

Arbeiten wie Empty Rooms oder Baumeister wiederholen die Struktur und Bewegung bestimmter existierender Architekturen, Baumeister etwa Gustav Peichls auf der Form einer Nautilusschnecke basierendes Funkhaus Dornbirn. Wesentlich ist dabei ihr Zustandekommen: Larcher filmt nicht den Raum direkt ab, sondern Fotografien des Raums, die sie zuvor aufgenommen hat. Der Kamerablick ist also nicht der einer bewegten Kamera, sondern eine Animation, in gewisser Hinsicht also ein „gefakter“, ein nachgebildeter Blick.

Diese auf Montage, Collage oder „Sampling“ beruhende Methode verweist auf einen Topos der Postmoderne, nachdem die Unterscheidung von Original und Kopie, Vorbild und Abbild, Realität und Imagination unmöglich geworden sei. Das filmische „Abbild“ überlagert dokumentarische Bilder von Architektur, wie wir sie etwa aus Architekturmagazinen kennen: distanziert, kühl und menschenleer. Offensichtlich werden Redundanz und Bruchstückhaftigkeit jeglicher Dokumentation und letztlich auch jeglicher Schilderung von Wirklichkeit. (Ines Gebetsroither)


Ralo Mayer
Die höchste Klippe des Sonnensystems, ein Nazi als Übermittler der ersten offiziellen Grussbotschaft an Ausserirdische, eine Powerpoint-Präsentation mit gefälschten Beweismitteln, Fadenwürmer der Art C. Elegans, Eiszapfen an der Küste Floridas, afghanische Freiheitskämpfer und ein Kaff in Texas namens Palestine: Die Cargo-Bay des amerikanischen Space Shuttle bot neben Satelliten und Forschungsinstrumenten auch anderen Dingen Platz.

Zweimal stürzten Raumfähren ab, 1986 und 2003, und das Cargo fiel in Trümmern zur Erde. „Obviously a major malfunction,“ kommentierte der NASA-Presseoffizier live. Was man an Bruchstücken fand, wurde in einem Hangar gesammelt und ermöglichte die Rekonstruktion der Katastrophen. Nicht dass somit alles in Ordnung gebracht wäre, aber man sieht:
ZUM RAUM WIRD HIER DIE ZEIT. Nicht unbedingt ein Raum, den es tatsächlich gibt, aber mangels einer besseren Beschreibung kann man sich das durchaus als Studierstube vorstellen. Oder als Laboratorium eines erratischen Forschers, ganz B-Movie, schlechte Kulissen-Klischees, usw. Kennt man ja. Hunderte Objekte, viele glitzern, viele verdreckt, Notizen und Ausdrucke, Diagramme und Vektoren, Kritzeleien und unzusammenhängende Skizzen, Konstruktionen der Präsentation. Ein Raum ein Alptraum. Die Bilder zittern. Was passiert zwischen den Bildern? Die Dinge zittern auch. Einige der Objekte haben durchaus Bezug zur Raumfahrt, zum Space Shuttle, andere spotten jeder rationalen Betrachtung; alles reine Spekulation. Im Hintergrund könnte man ein Kind sprechen hören, oder eher: ein Bild von einem Kind. KAGO KAGO KAGO BE

Termin

Uhu Diskurs
Künstlerinnengespräch, Claudia Larcher, Ralo Mayer, Paran Pour, Dunja Predic
Samstag, 25.05.2013 15:00
bis Samstag, 01.06.2013
das weisse haus
Hegelgasse 14
1010 Wien
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