Elisabeth von Samsonow: Psyche - Ein Update
Donnerstag, 05. April 2018 - 18:30 Uhr
Galerie nächst St. Stephan
Das Arrangement der Psyche-Spiegel befindet sich auf der ?retinalen? Rückseite des Raumes. Nur der Blick in die Spiegel enthüllt ein von außen unsichtbares Objekt, ein großes weißes Idol. In dieser Skulptur ?Idol? nimmt Elisabeth von Samsonow die Spur der Kykladenfigurinen auf, als Zeichen einer verschütteten psychischen Aktivität (in einer kulturellen Stratigraphie). Die Kykladenfigurinen inspirierten ferner die Moderne in der Bildhauerei, etwa Constantin Brancusi. Elisabeth von Samsonows ?Geschichte der Psyche? ist ein Display, das offenlegt, wie das idolatrische Moment die Kunst an die Konzepte der Seele bindet. Das idolatrische Moment stellt den erotischen Pol des Blicks in die Psyche dar. Es entstammt einer älteren Schicht der Seele, die zugleich die ältere Schicht der Kunst ist. Zu sehen ist das multipel zerlegte und in den Spiegeln reflektierte Idol als Erinnerung an den Ursprung der Psyche.
Elisabeth von Samsonow ist Künstlerin, Ordinaria für Philosophische und historische Anthropologie der Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien, Gastprofessorin Bauhaus Universität Weimar (2012-2013). Ihre künstlerische Arbeit beschäftigt sich mit dem systematischen Ort der Plastik/Skulptur im Kanon der Künste, mit einer Geo-Logik der Körper, mit der Wechselwirkung von Körpern und Medien und der (Neu)Erfindung von Subjektivität.
Ausstellungen (Auswahl): Austrian Performance Season, Solyanka State Gallery, Moskau (2017); Transplants, Dominikaner-kirche, Krems (2016); The Nervous System of the Earth, Galerie Jünger, Wien (2014)