Film, Vortrag, Diskussion und Sussmann Preis Verleihung

Dienstag, 07. November 2017 - 18:00 Uhr

Belvedere 21

Wir möchten herzlich zu einer aussergewöhnlichen Abendveranstaltung einladen:

4 Wochen nach der Nationalratswahl wird der internationale neue Anni und Heinrich Sussmann Preis für Kunstschaffende, die sich der Demokratie und dem Antifaschismus verpflichtet fühlen, verliehen.

Das internationale Komitee der Anni und Heinrich Sussmann Stiftung bestehend aus hochkarätigen KuratorInnen, Kunstschaffenden und MultiplikatorInnen hat dieses Jahr wieder eine beeindruckende Liste an Künstlerinnen und Künstlern für den Sussmann Preis nominiert. Aus dieser Liste wurde in einem zweiten Schritt die Gewinnerin neue Anni und Heinrich Sussmann Preises 2017 gewählt. Der Preis geht diesmal an die finnische Künstlerin Minna Henriksson, die sich in ihrer Kunst häufig mit der Frage von versteckt Politischem in vermeintlich neutralen angeblich natürlichen Prozessen beschäftigt.

Der Preis wird am Dienstag, den 7. November 2017 im Rahmen eines Präsentationsabends mit anschliessender Diskussion im 21er Haus / Blickle Kino verliehen. Das 21er Haus freut sich, die Besucher des Events vor Veranstaltungsbeginn ab 17 Uhr in der Ausstellung Duett mit Künstler_in bei freiem Eintritt begrüssen zu dürfen.

Um 18:00h wird der Film: "The Dutch Window" von Seecum Cheung gezeigt. Die niederländischen Künstlerin stellt ihren Film über Rechtspopulismus und das niederländische Wahlsystem vor und anschliessend zur Diskussion (in englischer Sprache). "The Dutch Window" ist das Ergebnis der durch die Sussmannstiftung gewährten Unterstützung im Rahmen des Open Calls "Déjà vu Europe - wehret den Anfängen, aber hat es denn je aufgehört?"

19:00h Vortrag und Präsentation von Minna Henriksson (in englischer Sprache): Hidden in neutrality
Henriksson will speak about some of her recent works addressing silenced histories of racism as the very fundaments of Europe. Her case studies are from Finland and the Nordic countries, and deal with race science, national narratives and international workers' struggles.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Du Zeit findest, zu diesem aussergewöhnlichen Abend zu kommen.

Alles Liebe
Friedemann, Ronen, Daniela



Minna Henriksson (b. 1976)

Minna Henriksson is currently based in Helsinki. She studied art in Brighton, Helsinki and Malmö and has lived longer periods in South-East Europe. Her artwork is often dealing with hidden and underlying politics in seemingly neutral and natural processes. One of the fields of focus in her work has been the dynamics and power-positions within the art scene. She is currently involved in research about working conditions of art workers.

She has been dealing with the issue of nationalism in her artistic work as well as theoretically, in connection to contemporary art, together with sociologist Sezgin Boynik. She has exhibited broadly in Finland as well as internationally. In 2010 she realized a permanent public artwork in Trabzon, Turkey. Upcoming exhibitions this year will be in Oulu Art Museum, Survival Kit festival by the Center for Contemporary Art Riga, public artwork in suburb of Oslo with Kulturbyrået Mesen, and exhibition in the Lenin-museum of Tampere.

The Dutch Window
by Seecum Cheung

The Dutch Window refers to the cultural tradition in The Netherlands of having open and un-curtained front windows, thus exposing one?s interiors for all to see. This unique act has amassed theoretical speculation, centered on the Dutch ideal of having nothing to hide. The borders of the private become intimately blurred with the public, separating the outside from the inside, and uniting the two through reflection. Cheung uses the window as a metaphor for the ideology of liberal transparency and openness in Dutch politics.

At the heart of the film is a discussion around the Dutch voting system of Proportional Representation, with a focus upon the new fringe parties which ran in this year?s electoral race. As noted by the Dutch political scientist Prof. Tom van der Meer, The Dutch system is highly proportional which is radical in its principle of when people vote. The consequence there is that if there is distrust in society, that distrust gets reflected in parliament quite directly, quite easily? so parliament has a chance to cleanse itself, to give people a voice, to canonise distrust in parliament. In the end that is better for democracy.

Since the Proportional Representation system was implemented in 1918, no party has ever approached the seats needed for an outright majority, therefore the Dutch parties have consistently worked together to form coalitions, in order to best represent the values for all Dutch people in all its liberal and illiberal shades.


Der in Tarnopol geborene Heinrich Sussmann kam während des Ersten Weltkriegs mit seiner Familie als Flüchtling nach Wien.

Er studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule in der Klasse von Oskar Strnad und arbeitete als Bühnenbildner und Karikaturist in Wien. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten floh er gemeinsam mit seiner Frau Anni (1909 – 1985) nach Frankreich, wo er sich der Résistance anschloss. 1944 wurden Heinrich und Anni Sussmann von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert.

Das Ehepaar überlebte und widmete sich der Aufklärung über die Verbrechen des Nationalsozialismus. 1946 beteiligte sich Heinrich Sussmann an der Ausstellung ?Niemals Vergessen? im Wiener Künstlerhaus, für die er auch das Plakat gestaltete. In seinem künstlerischen Werk setzte sich Sussmann mit der Schoa und der Welt des orthodoxen Judentums auseinander. 1968 gestaltete er die Glasfenster für die Zeremonienhalle im jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs. 1978 entstanden die Glasfenster für die österreichische Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz. Eines seiner letzten Werke war das Denkmal für die Opfer des Faschismus, das 1981 am Reumann Platz in Wien enthüllt wurde.

Termin

Flimmer Ratte
Sussmann, Screening, Vortrag, Diskussion
Dienstag, 07.11.2017 18:00
Belvedere 21
Arsenalstraße 1
1030 Wien
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