Bild I Skulptur

Donnerstag, 09. November 2017 - 18:00 Uhr

Galerie Bechter Kastowsky

Eröffnungsrede: Andreas Hoffer, Kurator Kunsthalle Krems um 18.30 Uhr

Die letzte Ausstellung des Jahres 2017 in der bechter kastowsky galerie befasst sich mit der Gegenüberstellung von Bild und Skulptur anhand einiger Positionen aus dem Künstlerprogramm der Galerie.
Bild vom althochdeutschen bilidi ?Nachbildung?, ursprünglich Wunder oder Omen, steht für ein an der Wand angebrachtes Objekt, welches mit künstlerischen Mitteln gefertigt wurde. Skulptur leitet sich vom lateinischen Begriff sculpere ab, der wiederrum vom Schnitzen oder Meißeln herführt. In der Ausstellung werden nun fünf KünstlerInnen einander gegenübergestellt, die alle sowohl an der Wand, als auch im Raum arbeiten und ihr Kunstschaffen nicht auf ein Medium alleine konzentrieren, obwohl doch oft das eine überwiegt. Gemein ist allen hier gezeigten Positionen die Abstraktion – im dreidimensionalen sowie in der Flächigkeit.

Liliane Tomasko hat u.a. in London an der Royal Academy of Arts Bildhauerei studiert und sich in weiterer Folge vermehrt der Malerei zugewandt. In der Ausstellung werden drei Leinwände einer extra für die Ausstellung entstandenen, raumgreifenden ?Kistenskulptur? gegenübergestellt. Die Verbindung aller Tomasko Arbeiten wird das Gerüst sein, auf dem die jeweiligen Werke basieren. Ist es auf der Leinwand der schwarze Gestus des Acrylsprays, der in weiterer Folge mit Farbe regelrecht verwoben und verknüpft wird, so ist es bei der Skulptur das schwarze Skelett, eine Art Spinnengewebe, das alles zusammenhält.

Christoph Schirmers Skulpturen sind eine rigorose Übersetzung seiner abstrakten Leinwandbilder in die Dreidimensionalität. Ob Farbe, Oberfläche, Struktur oder Linie, was auf der Leinwand als malerisch flächige Übereinanderlagerung erscheint, wird am Boden bzw. Podest in den Raum übertragen. Der Betrachter ist somit in der Lage ein Werk Schirmers zu umgehen, es als Körper zu erfahren. Bemaltes Holz dient ihm als materieller Träger seiner Skulpturen.

Walter Vopava arbeitet in seinen Bildern mit der Nichtfarbe Schwarz. Seine Bilder erhalten dadurch eine spezielle Form der Verdunkelung. In seinen Bronzeskulpturen wird nicht – wie im klassischen Sinne – die Figur und ihr umgebender Raum thematisiert, sondern die Konzentration auf den abgeschlossenen Kubus, mit all seinen Öffnungen darin, verlagert. Der Blick ins Innere verdichtet sich und wird gleichsam reflektiert. Genauso wie die Bilder sind auch die Skulpturen in Schichten aufgebaut und bedingen sich in ihrer Offenheit und Geschlossenheit gegenseitig.

Jakob Gasteiger untersucht in seinem Werk stets unterschiedliche Materialien. So wird neben seinen Aluskulpturen, welche ein Werk des Zufalls sind, auch eine neue, geometrische Arbeit im Raum zu sehen sein. Drei Aluminiumquader werden übereinander gelegt und bilden dadurch einen farblichen Rhythmus, gleichsam eines Querschnittes durch die Erdformationen. Im Gegensatz dazu stehen seine Leinwände. Wie flüssige Materie verdichtet sich die Farbe auf der Grundfläche und bildet opake Formationen.

Angela Glajcars Arbeiten basieren auf einem der ältesten Materialen: Papier. Industriell gefertigtes Papier wird von der Künstlerin mit der eigenen Hand gerissen und weist so in Folge diverse Verletzungen auf. Die Sichtbarkeit dieses Tuns manifestiert sich in den Reisspuren, den Kanten, der einzelnen Blätter. Diese werden u.a. übereinander gelegt und bilden so eine von oben einsichtige Höhle. Oder die einzelnen Papierbahnen hängen in mehreren Schichten frei an der Wand. Die Bewegung, verursacht durch den Luftzug, ist Teil der Arbeit. Der Blick durch diese herausgerissenen Öffnungen macht Tiefe, Illusion und nicht zuletzt Licht erfahrbar.

Termin

Maultier Kunst
Eröffnung, Skulptur, Malerei
Donnerstag, 09.11.2017 18:00
bis Samstag, 23.12.2017
Galerie Bechter Kastowsky
Gluckgasse 3
Mezzanin
1010 Wien
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