Juliana Lindenhofer: Benz
Montag, 27. März 2017 - 19:00 Uhr
Barichgasse 6
Juliana Lindenhofers Arbeiten sezieren nicht den Begriff an sich, sie operieren an der Stelle, an der sich der spatial turn der auslaufenden 1980er Jahre mit dem performative turn der 1990er Jahre trifft und klirrend aneinander gerät.
Wir wohnen, arbeiten, leben - die Frage ist nur wo, wie und wann. Während die Künstlerin uns skulpturale Dispositionen als utopische Raumentwürfe hinknallt, Metall um Metall, Weltall um Weltall, geht das halbe Universum der zeitgenössischen Umgebung aus virtuellen und realen Hotspots darin baden nur um Pastellbunte Fontänen in der gerade noch zu atmende Atmosphäre zu verteilen.
Es war Mercedes Benz die den ersten Autoraum geschaffen hat, und es war Hedy Lamarr, die das Frequenzsprungeverfahren erfand, ohne die wir keinen noch so virtuellen Raum mit Techno, Hiphop oder Landschaft füllen könnten wenn wir davon ausgehen, dass nur vermittelte Worte über Wellen einen Raum überhaupt darstellen können. Denn dann verlierst du schon immer, was wolltest du noch mal? Ja frag dich das mal und die Chat Conversation Ende kann auch kein Troll beenden in dem er sich Titel und Lackreferenzen in die Unterarme kratzt.
Das haben wir ja so gewollt in der Sonne am gleißenden See mit der Betonoberfläche wo erstarrt dann das zerflossene untergeht das die Organe ausspucken und kein Enzi mehr irgendwas von Gemütlichkeit behaupten kann die Metallspitzen zerbersten dann halt an irgendeiner Oberfläche zusammen mit den Fingernägeln und wir schenken uns Rosen ok. Es könnte auch Ginster sein, der gemeine, es muss ja Froschlaich nicht gerade so trocken da hängen wir werfen ihn in den See again. Ja, es ist eine Wohnsituation aber keine.
(Ruth Weismann)