Josef Polleross - Wirran/Verfall

Dienstag, 08. November 2016 - 19:00 Uhr

Spektakel

Josef Polleross Josef Polleross
Verlassen – Eine Poesie des Verfalls

Eröffnung: Dienstag, 8 November 2016, 19 Uhr
Die Ausstellung läuft bis 2. Dezember 2016

Gespräch: Josef Polleross im Gespräch mit Dr. Negar Hakim (über Architektur und Verfall im Iran) am Donnerstag, 17. November 2016.

Teheran: Im Norden stehen die Zeichen der Moderne - Shoppingmalls, Büro- und Wohntürme. Das Stadtzentrum hingegen ist geprägt von verlassenen und verfallenden Bauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Sie tragen den Charme des stillen Verfalls und sind gleichzeitig Zeugen der jüngsten iranischen Geschichte.
Seit Ausrufung der islamischen Republik im Jahre 1979 haben Millionen Iraner das Land verlassen. Es waren vor allem gebildete und wohlhabenden Menschen, die typische Oberschicht des Orients, die Besitz und Häuser zurückließen.
Ganze Straßenzüge verödeten und verloren ihr ursprüngliches Leben. Die berühmte Lalezar - Straße in Teheran z.B. wurde Ende des 19. Jahrhundert gebaut und war bis zur Revolution das Vergnügungsviertel Teherans mit reichem Nachtleben, Kinos und Theater. Nach der Revolution wurde alle Unterhaltung verboten und die Etablissements zugesperrt.
Nun sind sie Produkte des Vergessens, dem Verfall überlassen. Sie gehören nicht zur Gegenwart, und auch ihr vergangenes Leben existiert nicht mehr. Sie fallen aus der Zeit heraus und erzeugen eine unbestimmbar reizvolle Atmosphäre. Niemand weiß, wie lange sie noch stehen, viele sind vom Abriss bedroht. Ein zweiter Verlust, der einen Teil der Geschichte endgültig auslöscht.

Josef Polleross wurde 1963 in Österreich geboren.1982 Ausbildung zum Fachlaboranten in Schwarz-Weiss Fotografie in New York. Von 1987 -1994 Fotojournalist bei der New Yorker Agentur JB-Pictures. Seine Arbeit führte ihn auf fast alle Kontinente, wo er vor allem politische und soziale Ereignisse fotografierte. Nach New York waren Kairo (1994-1998) und Bangkok (2005-2008) seine Heimat. Seit 2007 künstlerische Auseinandersetzung mit dem Tritychon. Seine Fotos wurden in Zeitungen und Magazinen weltweit veröffentlicht u.a. in New York Times, Washington Post, Life, Newsweek, Time, Geo, Stern, Spiegel. Sein Buch ?Bangkok Panorama? ist im EDM Verlag in Singapur 2009 erschienen. Veröffentlichung des Buchs ?Triptychs? in Wien 2010. ?Heute? Jüdisches Leben in Wien erschien im Metroverlag 2012. ?Thailand Triptychs? Michael Imhof Verlag 2015. ?Kommen und Gehen, Jüdisches Leben im Wandel? Album Verlag 2015.

Hakim, Negar, Mag. Phil: geb. 1971 in Isfahan (Iran). Reifeprüfung in Darstellender Kunst an der Kunstoberschule in Isfahan. 2002 Mag. Phil. (Kunstgeschichte) an der Universität Wien. Derzeit Doktoratstudium an der Universität Wien über zeitgenössische iranische Architektur. Seit 2000: Mitherausgeberin der Architekturzeitschrift Mémar in Teheran (Iran), Mitarbeit als freie Journalistin und Autorin in verschiedenen Architekturzeitschriften über europäische und iranische Architektur, Organisation von Studienreisen in den Iran, Konzipierung sowie Organisation der Ausstellung "Geschichte des formale Gartens vom Orient bis zum Barock", div. Aktivitäten im Bereich Kulturtransfer und Kulturmanagement, Vermittlung und Betreuung internationaler Beziehungen und Projekte im Bereich Architektur zwischen Iran und Europa.

In Kooperation mit der Galerie Hinterland

Termin

Pudel Design
Eröffnung, Fotografie, Iran, Hinterland
Dienstag, 08.11.2016 19:00
Spektakel
Hamburgerstrasse 14
1050 Wien
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