Goran Paskaljevic
Samstag, 02. April 2016 - 18:30 Uhr
Metro Kinokulturhaus
02.04.2016, 18:30 | 17.04.2016, 21:00
SONDERBEHANDLUNG
YU 1980, 94 min, Farbe, OmeU, 35mm
02.04.2016, 21:00 | 17.04.2016, 19:00
STRANDWÄCHTER IM WINTER
YU 1976, 89 min, Farbe, OmeU, 35mm
Das Filmarchiv Austria widmet dem heute vielleicht bedeutendsten und produktivsten Regisseur Serbiens, Goran Paskaljevi?, der neben Du?an Makavejev und Emir Kusturica zu den renommiertesten Filmemachern der historischen Großregion Jugoslawien zählt, die bisher europaweit umfassendste Filmschau.
Paskaljevi?s Kino durchmisst die äußere und innere Topografie eines Subkontinents in einer die Jahrzehnte umspannenden Tour d`Horizon. Sein künstlerisches Credo spiegelt sich in tragikomischen Geschichten mit großartigen Schauspielern, einer eindrucksvollen Fotografie und einer feinste Schwingungen der menschlichen Seele auslotenden Musik, die meist von Zoran Simjanovi? stammt. Paskaljevi? bringt diese Faktoren ohne melodramatische Obertöne in ein harmonisches Zusammenspiel – bereit zum Dialog mit dem Publikum.
Seit seinem Spielfilmdebüt 1976 sind 40 Jahre vergangen. In diesem Zeitraum entstanden 16 Spielfilme. Der 17., in Indien gedreht, befindet sich noch in Postproduktion. Unzählige Festivalpreise pflastern Goran Paskaljevi?s Weg durch das Weltkino. In seinem Werk dominieren poetisch aufgeladene Wirklichkeits-Studien, die das Allt.gliche immer wieder vor dem Hintergrund historischer Zäsuren rücken und damit Geschichte greifbar machen.
Ein durchgängiges humanistisches Plädoyer leitet – in seinen späteren Werken noch intensiver als zuvor – seine Filme. Der Einfluss seiner Studienzeit an der Prager FAMU ist in den früheren Filmen besonders deutlich. Anklänge an den subversiven tschechischen Humor leisten Schützenhilfe bei der ironischen Durchdringung kruder Alltagsrealitäten und öffnen den Blick auf die Tragik vordergründig komischer Figuren.
1984 vollzieht sich in VARLJIVO LETO ?68 ein Filmplot erstmals klar vor dem Hintergrund eines konkret historischen Ereignisses. Paskaljevi? studierte 1968 in Prag. Dieses böhmische Echo versetzt die galligen Balkanstories zunächst in tänzerische Schwingungen, die nach den Traumata des Bruderkrieges pechschwarze Rhythmen annehmen, welche sich mitunter zu einem explosiven Furioso steigern (BURE BARUTA) oder in eine düster poetische Metapher münden.
In Kooperation mit dem IFF Innsbruck, der Jugoslovenska Kinoteka Beograd und mit Unterstützung des Film Center of Serbia Beograd.
Kuratoren: Du?ko Dimitrovski und Helmut Pflügl (Filmarchiv Austria)