Aru Bena ? Umwelt und Nachhaltigkeit

Mittwoch, 09. September 2015 - 18:00 Uhr

TBA21/Augarten

Die Ausstellung Aru Kuxipa entspringt der kollektiven Vision des brasilianischen Künstlers Ernesto Neto und amazonischer KünstlerInnen, PflanzenheilerInnen und Pajés (Schamanen) der 34 Huni-Kuin-Gemeinschaften aus dem Gebiet des Jordão-Flusses. Gemeinsam erschufen sie im TBA21?Augarten einen Ort der Transformation, der Begegnung und der Heilung weitab ihrer Heimat. Als Ort der Erkundung und Artikulation markiert Aru Kuxipa gleichsam einem wichtigen Schritt in dem fortlaufenden und sich stetig entfaltendem Prozess, den die Huni Kuin als Aru Bena bezeichnen. Aru Bena, diese ?neue Ära?, bedeutet für die Huni Kuin einen sich neu formierenden Austausch mit der Welt zu betreiben, der Prozesse der Transformation und ein tiefgreifendes Bewusstsein über notwendige gemeinsame Wege in eine verknüpfte Zukunft mit sich bringt. Angesicht der vielschichtigen Dynamiken des 21. Jahrhunderts unterläuft auch die Huni Kuin Kultur konstanten Veränderungen, der wechselseitige Prozesse der Erinnerung, des Vergessens und der Erneuerung zugrunde liegen. Während sie versuchen ihr anzestrales Wissen und ihre vielfältige Kultur zu bewahren und gleichzeitig an globalen Dialogen der heutigen Welt teilzuhaben, können wir von der Lebensart und Kosmovision der Huni Kuin einen vorsichtigeren und bewussteren Umgang mit dem Wald und dem Planeten lernen und wohlmöglich jenes was wir heute als ?Natur? bezeichnen in uns selbst wiederfinden.

Wie auch Aru Kuxipa, ist dieses Programm um den Aufenthalt der zweiten Gruppe von sieben jungen Männern und Frauen der Huni Kuin in Wien, dem anzestralen Wissen und ihrer Weltanschauung gewidmet, das in zahlreichen Begegnungen weitergegeben und transformiert wird, sowie den Fragen und Herausforderungen, die besonders die jüngeren Generation heute bewegen. Jeder Tag behandelt dabei ein andere spezifische Thematik und Fragestellung.


Umwelt und Nachhaltigkeit
?Mittwoch, 9 September

In der gegenwärtigen Umweltkrise?gezeichnet von den zunehmenden Gefahren durch Klimaerwärmung, der Abholzung des Amazonas sowie dem drastischen Verlust an Artenvielfalt?zählen indigene Völker zu den am meisten betroffenen und schutzlosesten Gruppen der Erde. Für diese, die sich als Schützer des Regenwaldes und seiner Vielfalt auszeichnen, wird es immer schwieriger ihren Lebensraum angesichts neuer umweltbedingter Herausforderungen, wie etwa verschmutzten Wasserquellen, erhalten zu können.

18 Uhr// Nachhaltigkeit, Konservierung und Umweltgerechtigkeit mit Johann Kandler
Johann Kandler arbeitete viele Jahre in Acre, der Heimat der Huni Kuin, wo er gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung für den Erhalt des Regenwalds und Umweltgerechtigkeit kämpfte. Umweltgerechtigkeit bedeutet eine faire und sinnvolle Einbindung von Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft und ethnischer Angehörigkeit, in die Entwicklung und Umsetzung von Umweltgesetzen und Politik. Wie kann indigenes Wissen in ein Umdenken gegenwärtiger Klimapolitik eingebunden werden?

19 Uhr // Huni Kuin: Traditionelle Formen des Jagens, Fischens und der Landwirtschaft im Umweltwandel
Die Huni Kuin geben Einblick in traditionelle, heute noch betriebene, Techniken der Jagd, des Fischens und der Landwirtschaft, die aber wegen extremer Rodungen des Waldes, dem Verlust von Biodiversität und ökonomischen Abhängigkeiten umfassenden Veränderungen unterliegen

Termin

Uhu Diskurs
Vortrag, Huni Kuin, Aru Bena, Aru Kuxipa, Ernesto Neto
Mittwoch, 09.09.2015 18:00
TBA21/Augarten
Scherzergasse 1a
1020 Wien
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