Der Ring - Pionierjahre einer Prachtstrasse
Mittwoch, 10. Juni 2015 - 18:30 Uhr
Wien Museum
Die Hauptstraße des 19. Jahrhunderts
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte Wien zu den größten und am schnellsten wachsenden Städten Europas, war aber alles andere als eine moderne Metropole: Die Stadtbefestigung und das Glacis hemmten nach wie vor jede Entwicklung. Zu Weihnachten 1857 befahl Kaiser Franz Joseph den Abbruch der Stadtmauern und den Bau der Ringstraße. Im Jahr darauf wurde der erste internationale städtebauliche Wettbewerb der Moderne veranstaltet, dessen Ergebnisse in den ?Grundplan? der Ringstraßenzone mündeten. Aus dem Erlös der Bauparzellen wurden zahlreiche öffentliche Bauten finanziert. Wien verwandelte sich für mehrere Jahrzehnte in eine riesige Baustelle – und in ein Versuchslabor für neue Architektur. Die ?Via Triumphalis? der Donaumonarchie wurde durch die Fülle exemplarische Bauten in den damals bevorzugten historischen Stilen zur ?Hauptstraße des 19. Jahrhunderts?.
Weichen für die Zukunft
In den Pionierjahren des Prachtboulevards wurden die Weichen für die Entwicklung Wiens zur modernen Großstadt gestellt. Die Ausstellung spürt den Ursprüngen dieser monumentalen Stadt-Idee nach, präsentiert die zentralen Akteure der Stadterweiterung, zeigt Fotografen bei der Dokumentation der Stadtbefestigung und die Demolierung der Basteien, blickt auf und hinter die Fassaden der ersten Ringstraßenpaläste und begibt sich auf wichtige Großbaustellen. Sie skizziert aber auch die positive Neubewertung der Ringstraße seit den 1960er-Jahren und stellt die Frage nach dem Stellenwert dieses einzigartigen Straßenzugs für das Wien der Gegenwart.