Salon-e-Girdbad (Salon des Wirbelwinds)
Mittwoch, 17. September 2014 - 19:00 Uhr
secession
17. – 23. September 2014, kuratiert von Mariam Ghani
Eröffnung: Mittwoch, 17. September, 19 Uhr
Samstag, 20. September und Sonntag, 21. September, 16 Uhr:
Filmvorführung mit afghanischem Tee und Gespräch
Im Salon des Wirbelwinds – inspiriert vom Salon-e-Girdbad, wie er Mitte des letzten Jahrhunderts in Kandahar veranstaltet wurde – nehmen wir drei unvollendete afghanische Spielfilme aus verschiedenen Abschnitten der kommunistischen Periode zum Ausgangspunkt und untersuchen, wie und warum das Vorhaben scheiterte, den Kommunismus in Afghanistan zu verwirklichen. Wir zeichnen diese Geschichte anhand der in den Filmen reflektierten Wünsche und Ängste sowie einer Reihe ergänzender Materialien und Diskussionen nach, darunter Wochenschauaufnahmen, Interviews und eine grafische Zeitleiste der gesamten Periode, bestehend aus Archivfotos und Propagandapostern. Zuletzt wollen wir überlegen, was eine Vollendung der unvollendeten Filmprojekte bedeuten würde, sowohl künstlerisch, als auch politisch – einerseits für die unvollendeten Filme, deren Regisseure noch am Leben sind, die aber keinen Zugang zu ihren Negativen haben; andererseits für die unvollendeten politischen Projekte, die in den Filmen verschlüsselt sind; die gegensätzlichen Projekte von Revolution und Versöhnung. Und wir werden fragen: Können utopische Ideale den Wirbelwind überleben?
Unvollendete Filme von Juwansher Haidary (Kaj Rah / Falscher Weg), Abdul Khalek Halil (Almase Siah / Der Schwarze Diamant), Faqir Nabi (Soqoot / Fallen) und Latif Ahmadi (Im Monat Sawr); Erstkopien und Wochenschauaufnahmen mit Genehmigung von Afghan Films
Interviews mit Juwansher Haidary und Nassima Jalal, Archivbilder aus dem Photoarchiv von Afghan Films, dem Afghanistan Center at Kabul University (Dias von Louis Dupree, Nancy Hatch Dupree und Jean Stewart) und eine anonyme Propagandasammlung
Postergestaltung von Mariam Ghani, Nabila Horaksh und Arzoo Waseeq, Druck von Edith Poirier & Daniele Rossi im Isola Art Center