Ulrike Stubenböck: time and again

Donnerstag, 13. März 2014 - 18:00 Uhr

Galerie Bechter Kastowsky

Ulrike Stubenböck "Loch 1" 1997, 72x72 cm, Öl auf Leinwand Ulrike Stubenböck "Loch 1" 1997, 72x72 cm, Öl auf Leinwand
Eröffnung: Donnerstag, 13. März von 18 bis 21 Uhr
Eröffnungsrede: Dr. Evelyn Benesch,
Stellvertretende Direktorin Bank Austria Kunstforum, Wien, um 18.30 Uhr


Ulrike Stubenböcks Malereibegriff ist konsequent und stringent. Analytisch widmet sie sich dem Medium der Malerei und fertigt das Tafelbild in einem systematischen Konzept, das trotz Kontrolle eine malerische Offenheit zulässt. Im Sinne einer seriellen Herangehensweise widmet Stubenböck jede ihrer Serien unterschiedlichen Farbtönen. Diese werden auf die grundierte Leinwand aufgetragen: vormals viele verschiedene, heute fast nur mehr drei Farben. Mit einem Spachtel vermischt die Künstlerin diese Farbschichten in einer beinahe meditativen Bewegung. Von links oben nach rechts unten werden die Schichten ineinander vermischt, treten unterschiedlich hervor, töten sich ab oder leuchten in einem zuvor nicht bestimmbaren Kolorit. Der Zufall ist genauso Bestandteil dieser Arbeiten wie auch das Scheitern. Jedes Werk bekommt nur eine Chance. Sollte das Resultat nicht funktionieren – ist ein Strich zu wenig oder auch zu viel gesetzt – gibt es keine Korrektur mehr, das Bild ist verloren.

Die Ausstellung „time and again“ zeigt Arbeiten der letzten 17 Jahre. Der Besucher erkennt die Entwicklung im Werk von Ulrike Stubenböck. Das älteste Bilder der Ausstellung, „Loch 1“ von 1997, zeigt einen abstrakt malerischen Untergrund, der in seiner linken unteren Ecke mit Spachtelspuren verwischend übermalt wurde. Hier ist der persönliche Pinselduktus noch klar ablesbar, die Implikation des abstrakt gestischen noch vorhanden. Es folgt die Inner Series um die Jahrtausendwende, in der mehrere Farben vermischt werden und die klar den Bezug zur Natur offenbaren: ein farblich angedeuteter Seerosenteich zum einen oder eine rosa Himmelstimmung über einer verschneiten Bergwiese zum anderen. Schmale gestische Spuren werden hier von Stubenböck gezogen. In der weiteren Entwicklung reduziert sich die Farbe, die Spur der Spachtel wird breiter, überlegter, ja gar horizontaler. Ulrike Stubenböck nähert sich immer mehr einer radikalen Lösung an, auch dann, wenn sie die Formate aufs Quadrat reduziert. Dieses Format ist losgelöst von jeglicher Assoziation von Horizont bzw. Figur. In der Hammershøi Series etwa reduziert die Malerin gar die Farben auf jene Farbpalette, die der dänische Maler Vilhelm Hammershøi um 1900 verwendet hat. „Ich bin zutiefst überzeugt, dass ein Bild den besten Effekt hat im farblichen Sinne, je weniger Farben es hat.“ (Vilhelm Hammershoi). Die zwei jüngsten Bilder der Ausstellung – 2014 – weichen nun ab vom quadratischen Format – hin zum Querformat. Aus der Ochroid Series stammend, weisen sie je nur drei Grundfarben auf, welche mit breiten Spachteln verarbeitet, in einer ruhigen, atmosphärischen Verwischung münden.

„Die Zeiten der schöpferischen Markierungen des Ichs sind Geschichte, nach den zahlreichen Toden des Tafelbildes herrscht eine gesunde Skepsis beim Malen, ein Respekt vor der weißen Leinwand. Stubenböck löst sich von den nüchternen Positionen des Radical Paintings, den Puristen und Asketen der monochromen Leinwand – von Ryman, Hafif bis Umberg – und erfüllt das Bildgeviert mit Temperatur, Geist und Offenheit.“ (Florian Steininger)

Termin

hAmSteR Events
Eröffnung, Malerei, Ulrike Stubenböck
Donnerstag, 13.03.2014 18:00
bis Samstag, 19.04.2014
Galerie Bechter Kastowsky
Gluckgasse 3
Mezzanin
1010 Wien
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