Christian Mayer: Musis et Mulis & Wien 1450

Donnerstag, 07. November 2013 - 20:00 Uhr

Unteres Belvedere

Christian Mayer, ohne Titel, 2013, Standfoto Christian Mayer, ohne Titel, 2013, Standfoto
Musis et mulis - den Musen und den Maultieren: Mit dieser ironischen Bezeichnung kommentierten Berliner Bürger Ende des 17. Jahrhunderts die Tatsache, dass Kurfürst Friedrich III. im Obergeschoss des königlichen Marstalls die Akademie der Künste einrichten ließ. Indem Christian Mayer dieses Motto für seine Intervention aufnimmt, verweist er auf die verschiedenen Nutzungen des Prunkstalls im Verlauf der Zeit – vom Marstall des Prinzen Eugen bis zum Ausstellungsraum bildender Kunst. Seine mehrteilige Installation verschränkt die Zeitschichtungen des barocken Raumes und der mittelalterlichen Exponate und thematisiert Prozesse kultureller Aneignung und Musealisierung wie auch die (Un-)Möglichkeiten der Bewahrung, der authentischen Rekonstruktion oder der symbolischen Aktualisierung. Gezielt greift Christian Mayer in die dichte Präsentation sakraler Bilder ein: So bringt er Stützkonstruktionen aus Holz oder Leinwand zum Vorschein, die auf den Ursprung der Tafeln als beidseitig bemalte Altarflügel hindeuten, die anlässlich ihrer musealen Präsentation um 1900 gespalten wurden. Zudem transferiert Mayer Holzpfähle, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts als unterirdische Stützen des Berliner Stadtschlosses eingesetzt wurden, in Form eines Skulpturenensembles von ihrem ursprünglichen Stütz- in einen Kunstkontext. Symbolische und materielle Transformationen visualisiert er schließlich auch in einer Videoarbeit, die gemeinsam mit den anderen Teilen der Installation eine räumliche Erzählung rund um Konservierung und Beschützung, den Kampf gegen den Zerfall, Entwesung und Verwesung sowie die Vergänglichkeit durch die Zeit bildet.


Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit - von 08.11.2013 bis 23.02.2014
Wien 1450

Ausstellungsort: Orangerie

Erstmals widmet sich eine Ausstellung dem Meister von Schloss Lichtenstein – einem spätgotischen Wiener Maler, der zu den innovativsten Künstlern der Zeit um 1450 zählt und doch einer breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Zu Recht gilt dieser große Unbekannte als einer der Pioniere jener Umbruchzeit in der europäischen Kunst des 15. Jahrhunderts, in der sich ein neues Wirklichkeitsverständnis allerorts bemerkbar macht. Sein erhaltenes Werk ist heute weltweit verstreut – ein exemplarischer Fall der Dislozierung von zerteilten gotischen Flügelaltären über den Kunsthandel im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Alle diese kostbaren Tafelgemälde des Meisters von Schloss Lichtenstein sollen nun erstmals zusammengeführt und mit bedeutenden Vergleichswerken aus internationalen Sammlungen kontextualisiert werden. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der sich mit dem Werk, der künstlerischen Genese und dem Umfeld des Meisters von Schloss Lichtenstein umfassend auseinandersetzt und damit ein großes Desiderat der Forschung erfüllt.

Termin

eSeL's Neugierde
Eröffnung, Christian Mayer, Intervention, Wien 1450, Malerei
Donnerstag, 07.11.2013 20:00
bis Sonntag, 23.02.2014
Unteres Belvedere
Rennweg 6
1030 Wien
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