Richard Ross, Luca Zanier
Donnerstag, 14. März 2013 - 19:00 Uhr
Anzenberger Gallery
In den USA sind jeden Tag mehr als 70.000 Kinder in Gewahrsam.
Juvenile in Justice dokumentiert die Unterbringung und Betreuung von amerikanischen Jugendlichen in Einrichtungen in denen sie eingesperrt, bestraft, ihnen geholfen und oft genug geschadet wird.Das Projekt umfasst Bilder von mehr als 1.000 Jugendlichen und Angestellten in über 250 Einrichtungen in 30 Staaten der USA, sowie umfangreiche Informationen aus Interviews. Richard Ross hat viel Zeit und Mühe investiert, in der Hoffnung eine Reform der amerikanischen Gesetzgebung einzuleiten. In keinem anderen Land werden so viele Jugendliche eingesperrt. Die eindrucksvollen Porträts der jugendlichen Häftlinge im Alter von 10 bis 20 Jahren, werfen Fragen auf, die es zu stellen gilt.
Vortrag von Richard Ross: 15. März um 19 Uhr in der AnzenbergerGallery (in Kooperation mit POLAK – Politische Akademie):
Richard Ross spricht über den Einfluss von Bildern auf politische Bewegungen, sozialen Wandel und Gesetzgebung. Er beschreibt wie sich sein Werk aus einem künstlerischen Konzept zu einem Zeugnis vor dem US-Kongress und dem US Supreme Court entwickelte.
Richard Ross ist Fotograf und Forscher und lebt in Santa Barbara, Kalifornien. Er erhielt Stipendien des National Endowment for the Arts, der Annie E. Casey Foundation sowie Fulbright und Guggenheim Fellowships. Er war hauptverantwortlicher Fotograf für das Getty Conservation Institute und das Getty Museum bei diversen Architektur-Projekten. Richard Ross hat für den World Monuments Fund, Canadian Center for Architecture, Nike, The New York Times, Los Angeles Times, San Francisco Examiner, Vogue, Esquire, la Repubblica, Le Monde, COLORS Magazine, Courrier, und viele andere fotografiert. Zahlreiche Bücher seiner Arbeit wurden veröffentlicht, darunter Architecture of Authority (Aperture Press 2007), Waiting for the End of the World (Princeton Architectural Press 2005), Gathering Light (University of New Mexico 2001) and Museology (Aperture 1988). Ross ist Professor an der University of California, Santa Barbara, wo er seit 1977 lehrt.
LUCA ZANIER: CORRIDORS OF POWER
Staaten haben Regierungen, Unternehmen einen Vorstand und sogar Organisationen unserer Zivilgesellschaft – Gewerkschaften zum Beispiel – unterstehen einem übergeordnetem Vorstand oder Dachverband. Egal ob Entscheidungen öffentlich und freiwillig getroffen werden, wie in Demokratien oder in beschränkter Form, wie in Diktaturen: Entscheidungen von Einzelpersonen bestimmen einen großen Teil unserer kollektiven Existenz. Unsere gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Leitung und Kontrolle ist in den Händen von wenigen Entscheidungsträgern. Die Räume in denen diese Entscheidungen gefällt werden, können pompös, repräsentativ und öffentlich zugänglich oder klein, unauffällig und versteckt sein. In jedem Fall sind sie Räume der Macht. Das sind die Plätze, die Luca Zanier fotografisch porträtiert. Das Interesse an Politik inspirierte ihn, diese Orte der Entscheidungen aufzusuchen und zu dokumentieren. Meist sind sie weitläufig, hell und durchdesignt, entworfen, um die Strukturen der Macht visuell und räumlich zu untermauern.
Luca Zanier (1966) ist italienischer Abstammung, geboren und aufgewachsen in Zürich (Schweiz). Nach seiner Ausbildung zum Fotografen arbeitete er als Assistent für Oliviero Toscani in Italien und Paris, um sich danach sein eigenes Studio in Zürich einzurichten. Seit 1993 ist Zanier freischaffend für Werbung, Reportagen und freie künstlerische Arbeiten im In- und Ausland tätig. Seine Schwerpunkte sind Landscapes, Stills und People. Einzelausstellungen: Kaunas Photography Gallery, Kaunas (Litauen), 2012; Kunstnetzwerk, Krems an der Donau (Österreich), 2011; Galerie Photostage, Lyon (Frankreich), 2011; Le Magasin de Jouets, Arles (Frankreich), 2010; Galerie Fontaine Obscure, Aix-en-Provence (Frankreich), 2010; Galerie Primo Piano, Neapel (Italien), 2009; Bellevue, Zürich (Schweiz), 2004; Amt für Hochbauten Verwaltung der Stadt Zürich, 2000.