Il Methodo Cubano

Sonntag, 09. Dezember 2012 - 14:00 Uhr

Stadtkino Wien

Ein Film von Gabriele Hochleitner und Timothy McLeish

A 2012, 99 min, Italienisch, Spanisch, Französisch, Englisch, mit deutschen Untertiteln, HD

Andrea ist eigentlich ein ganz normaler, verheirateter Mann über 40, er lebt in einem kleinen Fischerdorf auf Sizilien und in seiner Freizeit schreibt er gerne Musiktexte. Doch er ist langsam erblindet als er um die 30 war. Schon als Junge trug er dicke Brillen. Vor dem Gesetz gilt er als blind, in seiner Welt heute sieht Andrea nur Schatten. Wir sehen Andrea in seinen alltäglichen Aktivitäten, wenn er einen Türknauf am Küchenschrank anschraubt oder Tomatentriebe in seinem Obstgarten hochbindet. Für einen normalen Menschen kein großes Unterfangen, für ihn eher eine Unternehmung. „Mit etwas gutem Willen geht es“, sagt er, „und mit der Hilfe von Frau und Freunden. Natürlich muss ich mir immer etwas einfallen lassen, damit die Dinge doch gelingen.“

Internationale Augenklinik Camilo Cienfuegos in Havanna: Eine der Errungenschaften der kubanischen Revolution war, sicherzustellen, dass alle Inselbewohner gesundheitliche Versorgung bekamen, gratis. Heute gibt es 70.000 qualifizierte Ärzte in Kuba. Ihr Credo ist, dass man als Arzt erst überzeugter Humanist sein muss, bevor man ein guter Arzt werden kann. Oder, wie es José Martí sagte, der große kubanische Philosoph: Die Hände der Ärzte müssen voller Küsse sein. Seit mehr als 30 Jahren werden hier im Camilo Cienfuegos Patienten aus aller Welt therapiert. Die meisten kommen, weil sie an Retinosis Pigmentaria leiden, die häufigste genetische Netzhaut–Erkrankung. Sie führt zu Blindheit. Offiziell gibt es dafür in der westlichen Ärzteschaft keine Therapie, doch in Kuba werden hunderte Menschen jährlich operiert und therapiert. Auch Andrea konnte vor 10 Jahren hier seine Krankheit zum Stillstand bringen und seinen spärlichen Rest an Augenlicht bewahren, spät aber doch.

Wie Andrea haben viele Menschen aus aller Welt hier einen letzten Ort der Hoffnung gefunden. Die Krankheit hat viele Gesichter: Maria Fanny und Mayra aus Venezuela, Mery aus Ecuador, Umbertino aus Italien oder Ricardo aus Kanada. Sie alle teilen ein ähnliches Schicksal und haben gelernt oder müssen gerade lernen, damit umzugehen. Wie schwierig das ist, wie einsam, und wie nah Freud und Leid beisammen liegen, davon versucht der Film zu sprechen.

Termin

Flimmer Ratte
Film, Gabriele Hochleitner, Timothy McLeish, Blindheit, Kuba, Kino
Sonntag, 09.12.2012 14:00
Stadtkino Wien
Akademiestraße 13
1010 Wien
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