DINGE. schlicht & einfach

Dienstag, 12. Juni 2012 - 19:00 Uhr

MAK

n einer außergewöhnlichen Herangehensweise erforscht die MAK-Ausstellung DINGE. schlicht & einfach das Ideal der Einfachheit epochen- und kulturübergreifend als ein prägendes und bedeutendes Element der Stilgeschichte. Die breit angelegte Sammlungsausstellung, die ab 13. Juni 2012 im MAK Wien zu sehen ist, beschäftigt sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Prinzip der Reduktion, wobei Einfachheit nicht nur als Prämisse der Ästhetik sondern auch im Kontext gesellschaftspolitischer und soziologischer Phänomene diskutiert wird.

DINGE. schlicht & einfach vereint in einem bemerkenswerten kuratorischen Experiment drei parallel laufende Themenausstellungen. Kuratiert von drei Sammlungsleitern des MAK, spürt die Ausstellung der Ästhetik der Einfachheit sowohl in der europäischen als auch in der asiatischen Kunstgeschichte nach. Eindrucksvoll belegen die gezeigten Exponate, wie Reduktion über die Jahrhunderte in nahezu periodischen Wellen immer wieder stilgebend ist.

Funktionalismus und Purismus, Bescheidenheit und Mäßigung, Ärmlichkeit und Luxus: Der Streifzug durch die einfache Möbelgestaltung vom Biedermeier über Möbel des frühen 20. Jahrhunderts und der Zwischenkriegszeit bis zu heutigen Positionen stellt im Ausstellungsteil Einfache Möbel die Fülle der Assoziationsfelder des Ideals der Einfachheit zur Schau. Exemplarisch liest sich diese stilistische Vielfalt dabei an einer Auswahl von Tischsituationen – Wohnzimmer- und Küchentische, aber auch Schreib- und Arbeitstische samt Stühlen und Hockern – seit dem frühen 19. Jahrhundert: Damals gewann einfache Zweckmäßigkeit erstmals als eigene ästhetische Qualität an Relevanz bei der Gestaltung von Gebrauchsgegenständen.

Exponate aus Keramik, edlem und unedlem Metall, Glas und Textil skizzieren im Ausstellungsteil Schlicht im Gebrauch / Einfach im Luxus die Entwicklung der Schlichtheit im Gebrauchsgegenstand vom 15. Jahrhundert bis heute. An den Dingen des Alltags wird die der Einfachheit innewohnende Dichotomie zwischen Kargheit und Luxus besonders evident. So orientierten sich Gebrauchsdinge ab dem 15. Jahrhundert mit klaren Formen und äußerst sparsamem Dekor an der gewünschten Funktion und den vorherrschenden handwerklichen Fähigkeiten. Als ästhetisches Ideal fand Einfachheit allerdings schon damals Einlass in das Design des luxuriösen, repräsentativen und aus hochwertigen Materialien gefertigten Tafelgeräts.

Lange Zeit war Europa vom Dekor- und Formenreichtum asiatischer Kulturen fasziniert; der ästhetische Gestaltungswille der neu importierten schlichten Dinge aus China, Japan und Korea regte in Europa ebenso zur Nachahmung an. Mit ausgewählten Objekten verfolgt dieser Ausstellungsteil ostasiatische Gestaltungsprinzipien durch die Jahrhunderte.

Zur Ausstellung erscheint ein MAK/zine in deutscher und englischer Sprache.

Termin

hAmSteR Events
Ausstellung, Design, Funktionalismus
Dienstag, 12.06.2012 19:00
bis Sonntag, 07.10.2012
MAK
Stubenring 5
1010 Wien
- Ausstellungshalle
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