Wie viel Milch gibt die heilige Kuh?

Mittwoch, 16. Mai 2012 - 19:00 Uhr

Ragnarhof

„Europäische Kulturhauptstädte: Wie viel Milch gibt die heilige Kuh?“

„Liverpool 2008. Capital of Vulture“ von Jürgen Cyranek, Rebecca Cyranek und Claudia Christen – aka CityPicture/UK

Anschließend Diskussion mit:

Marta Gregori, Projektleiterin „Urban Furrows“ im Rahmen von Europas Kulturhauptstadt Maribor2012 und
Monika Mokre, Politikwissenschaftlerin, Österreichische Akademie der Wissenschaften Moderation: Elke Rauth, dérive
Das Konzept der Europäischen Kulturhauptstädte ist ein fixer Bestandteil der Europäischen Kulturpolitik, der auch im kommenden Kulturprogramm, dass bis 2020 laufen wird, unumstritten ist. Ebenso unumstritten ist die geringe Nachhaltigkeit dieser Großevents. Ausgehend von den bisherigen Erfahrungen steht nun anhand von Maribor2012 die Frage im Raum, welchen Spielraum Europäische Kulturhauptstädte bieten, um lokale Kunst- und Kulturschaffende in ihrer Arbeit zu unterstützen.

Eine Kooperation von SKICA, Soho in Ottakring und Fokus.


„Urban Furrows“, die urbanen Furchen, ist ein Kollektiv. Soziologinnen, RechtswissenschaftlerInnen, AnthropologInnen, SozialarbeiterInnen, MusikologInnen, AgronomInnen, VerkehrsexpertInnen und KünstlerInnen bevollmächtigen die lokalen Gemeinschaften und stärken damit die Potenziale der Stadt Maribor und ihres Hinterlandes. Das Programm und die Methodologie der Arbeit hat Soziologin Dr. Marta Gregor?i? verfasst.
Mit dem Projekt der nachhaltigen Lokalversorgung antworten die Urbanen Furchen auf den niedrigen Grad der Selbstversorgung mit Gemüse und Früchten, auf das Aussterben der traditionellen Bauernhöfe, auf den Verlust der biotischen Vielfalt und auf den Verfall von Nutzflächen. Mit einer Samenbibliothek beschützen und vermehren die SamenhüterInnen das Reichtum der alten autochthonen Gemüse- und Obstsorten. Zusammen mit BewohnerInnen des größten Plattenbauviertels Maribors entsteht der erste Gemeinschaftsgemüsegarten.
„Urban Furrows“ antworten auch auf die Phänomene, die mit der ökonomischen und finanziellen Krise nur verstärkt werden: steigenden Ethnozentrismus, Diskriminierung, Gewalttätigkeit, Arbeitslosigkeit und gesellschaftliche Ausgeschlossenheit. Mit dem Projekt „Zero-dollar-laptop“ sind afrikanische Migranten angesprochen; mit Forschungsarbeiten wird auf die Systemdiskriminierung hingewiesen; es wird für die Informierung und Organisierung von Arbeitslosen gesorgt.

Roma und anderen ethnischen Gruppen, die auch innerhalb Europas unter Diskriminierung und Verfolgung leiden, ist das Projekt „Etnomobil“ gewidmet: Bevollmächtigung für Mädchen und Frauen, Bildungsprogramme für Kinder, Musiktherapie, und gleichzeitg das erste umfassende Slowenisch-Roma Wörterbuch.
Mit dem Projekt für Fußgänger und Fahrradfahrer „Teleport“ ist ein neuer Bezug zur Fortbewegung im Raum geschaffen, da Maribor die meisten Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang in Slowenien hat.
Mit diesen ökologischen, sozialen und kulturellen Projekten stellen die Urbanen Furchen einen integrierten Zugang zu den Problematiken der Stadt vor. Damit diese Erfahrungen ein nachhaltiges Ergebnis erzielen, wurde das „Zentrum für alternative und autonome Produktion“ gegründet. Die neuentstandene Vereinigung wird mit gemeinschaftlichen Unternehmen, Gemeinschaften, Vereinen und sozialen Unternehmen, die aus dem Programm und den Projekten der Urbanen Furchen und Maribor2012 entstanden sind, neue Zugänge in der Ökonomie und Gemeinschaft einführen.

Termin

Uhu Diskurs
Filmscreening, Diskussion
Mittwoch, 16.05.2012 19:00
Ragnarhof
Grundsteingasse 12
1160 Wien
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