Buchpräsentation Maja Vokuje

Freitag, 02. März 2012 - 18:00 Uhr

Galerie Martin Janda

BUCHPRÄSENTATION MAJA VUKOJE:

Freitag, 2. März 2012, 18:00 Uhr

Anlässlich der Ausstellung von Maja Vukoje im Salzburger Kunstverein erscheint im Verlag für moderne Kunst Nürnberg eine umfangreiche Publikation mit einem Text von Christian Kravagna.


MAJA VUKOJE
116 Seiten mit 45 Farbabbildungen
24 x 24 cm, Hardcover, € 28,- (D)
dt./engl.
Text von Christian Kravagna
Herausgegeben von Hemma Schmutz/Maja Vukoje
ISBN 978-3-86984-301-8

Verlag für moderne Kunst Nürnberg

www.vfmk.de

Die Galerie Martin Janda zeigt von 18. Januar bis 02. März 2012 neue Arbeiten von Maja Vukoje und Alessandro Balteo Yazbeck.

Das Spiel mit Wahrnehmungsebenen, Projektionsflächen und dem Überschneiden von Realitätsräumen bildet den Ausgangspunkt der jüngsten Arbeiten von Maja Vukoje. Sie thematisiert die imaginären Schwellen von Innen und Außen, Subjekt und Objekt, Überfluss und Reduktion sowie deren Auflösung. Inhaltlich führt Maja Vukoje ihre Auseinandersetzung mit religiösen, kultischen und spirituellen Praktiken der afroamerikanischen Kulturen und ihrer Bedeutung in Lateinamerika und der Karibik, die gleichzeitig als globales Phänomen gesehen werden können, fort.

In Drums (2011), einer Darstellung von gestapelten Ölfässern, verschränkt die Künstlerin musikalische Traditionen afrokaribischer Musik und aktuelle ökonomische Grundlagen miteinander. Das plakative, profane Symbol der Ölfässer evoziert den Inhalt als begehrtes Element. Drums in ihrer rezyklierten Form werden zum kulturellen Bestandteil eines karibischen Musikgenres, dem Calypso. Die „Steel Pan“, ein zweckentfremdetes hybrides Blech, wurde zum Rhythmusinstrument –- und erweiterte so die bisher traditionellen, geheiligten perkussiven Schlagwerke, nachdem diese per Dekret verboten wurden.
Das Interesse an imaginären Übergängen wie Licht und Schatten, Bild und Betrachter sowie die Bedeutung von Fehlstellen als Projektionsflächen zeigt sich in der Arbeit Billboard (2011). Das durch Korrosion angegriffene Gebilde eines Billboards entzieht sich seiner Repräsentationsfunktion durch die gezielte Freistellung des Trägermaterials. „Der rahmenbildende Farbauftrag akzentuiert die pure, leergestellte Leinwand und schiebt sich massiv als Inhaltsträger einer verschlüsselten Botschaft zwischen Beobachter und die angedeutete Lichtquelle und zieht den Betrachter in den assoziativen Schlagschatten der Wahrnehmung.“ (Maja Vukoje)

Viele Motive in Vukojes Bildern – auch die gestapelten Ölfässer oder die Billboardwand – basieren auf Fotografien der Künstlerin. Durch die Übertragung in das Medium der Malerei überlagern sich auch formal die Realitäts- und Raumebenen. Ihre präzise gemalten Acrylbilder brechen durch das Unterlegen, Überlagern, Einflechten und Applizieren von verschiedenen Materialen wie beispielsweise Textilien, Blattmetallen, Alufolien, Farb- oder Fotoplots sowohl mit der Nachvollziehbarkeit der Narration als auch der spezifischen Qualität der Malerei.

Eine umfangreiche Publikation zu den Arbeiten Maja Vukojes mit einem Text von Christian Kravagna, herausgegeben von Hemma Schmutz, anlässlich der Ausstellung im Salzburger Kunstverein 2011, wird im Februar 2012 im Verlag für Moderne Kunst Nürnberg erscheinen und in der Galerie präsentiert.
Maja Vukoje ist 1969 in Düsseldorf geboren, aufgewachsen in Belgrad und lebt und arbeitet in Wien.

Im Untergeschoß der Galerie zeigen wir den Film Chronoscope, 1951, 11pm (2011) des venezolanischen Künstlers Alessandro Balteo Yazbeck, entstanden in Zusammenarbeit mit der Kunsthistorikerin Media Farzin. Seine jüngste Arbeit versammelt Filmmaterial des Longines Chronoscope, einer US-amerikanischen Fernsehserie, die von 1951 bis 1955 vom Sender CBS ausgestrahlt wurde. Das Programm war eine Plattform für Politiker, Diplomaten und Personen aus der Wirtschaft, die aktuelle außenpolitische und wirtschaftliche Fragen diskutierten.

Balteo Yazbeck setzt Fragmente der Serie zu einer Collage zusammen und verschränkt damit die sich gegenseitig ergänzenden Diskurse über damals relevante politische Themen, die vor allem durch den Kalten Krieg geprägt waren. Die transkribierten, originalen Texte aus Longines Chronoscope wurden aus ihrem Zusammenhang genommen und in eine neue Ordnung und gleichzeitig Beziehung zueinander gesetzt. In dieser neuen Kontextualisierung unterstreichen sie die damalige Funktion und Bedeutung dieses Fernsehformates als Resonanzboden für den US-amerikanischen politischen Diskurs, für die Erzeugung von Konsens und als Vorläufer des heutigen „Infotainment“.

Balteo Yazbeck, dessen Zugang stark von historischen konzeptuellen Positionen geprägt ist, fügt immer wieder Zitate und Referenzen zu Werken anderer in seine Arbeiten ein, die immer auch als solche erkennbar sind und den Gedanken der gemeinsamen Autorenschaft hervorheben.

Chronoscope, 1951, 11pm wurde erstmals an der Biennale Istanbul 2011 gezeigt.
Alessandro Balteo Yazbeck ist 1972 in Caracas (VE) geboren und lebt und arbeitet in Berlin.
Media Farzin ist Kunsthistorikerin und lebt und arbeitet in New York.

Termin

Uhu Diskurs
Ausstellung, Buchpräsentation
Freitag, 02.03.2012 18:00
Galerie Martin Janda
Eschenbachgasse 11
1010 Wien
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