Ausstellungsgespräch - Christian Wachter - Abpopa/Aurora

Donnerstag, 19. Januar 2012 - 17:00 Uhr

Wien Museum MUSA

AUSSTELLUNGSGESPRÄCH | Do, 19. Jänner 2012 | 17:00
Ein Gespräch mit dem Künstler Christian Wachter und Susanne Neuburger (mumok), Mitautorin des Katalogs ABPOPA/AURORA.

CHRISTIAN WACHTER | ABPOPA/AURORA

Ausstellungseröffnung: Di, 20.12.2011, 19:00
Ausstellungsdauer: 21.12.2011 – 26.01.2012
Projektleitung: Heimo Watzlik

Nach einer von Leo Trotzki betriebenen Legendenbildung leitete 1917 das Kriegsschiff „Aurora“ mit einem Schuss auf das Winterpalais in Petrograd (Leningrad) die bolschewistische Revolution ein.
War dem so?
Basierend auf Fotografien, aufgenommen in Minsk, Moskau und Leningrad, sowie im Studio entstandenen Bilder, schuf der Fotograf Christian Wachter zwischen 1988 und 1994 eine umfassende, gleichnamige Rauminstallation, zu der auch Souvenirs zählen, die er auf seiner Reise durch die Sowjetunion auffinden konnte.
Die Installation wurde bereits an mehreren prominenten Orten, wie dem Museum Moderner Kunst Wien oder dem Museum Folkwang in Essen gezeigt. In den vergangenen Jahren wurde dieses wichtige Werk von der Kulturabteilung der Stadt Wien/MUSA angekauft. Nun wird diese umfassende Arbeit in den Räumlichkeiten des MUSA präsentiert. Der Titel der Installation bezieht sich auf den Namen des Kriegsschiffes KPE?CEP ABPOPA (KREUZER AURORA), Aurora bezeichnet die römische Göttin der Morgenröte.
Wachter geht es in diesem Werk nicht so sehr um die historische Dimension oder den Mythos, der sich um dieses Ereignis rankt, als um den Blick darauf, den Umgang mit Geschichte. „Während die Göttin Aurora im antiken Kontext auch metaphorische Funktionen der Orts- und Zeitbestimmung übernimmt, verdichtet sich im Projekt ABPOPA/AURORA die Zeit. Aus verschiedenen Schichten fast eines Jahrhunderts stammen die Momentaufnahmen und Reproduktionen in den ovalen Bullaugen, die „Authentizität“ thematisieren und durch gleiche Tönung, gleiche Rahmung, gleiches Format ein Kontinuum fingieren; der Augenblick, den die große Panzerkreuzer-Kompositionen zu repräsentieren scheinen, ist Resultat einer Mehrfachbelichtung“. (Elisabeth Schlebrügge)
Für die Umsetzung verwendete Wachter dreierlei Materialien: Fotografien, die er im September 1988 in Minsk, Moskau, Leningrad (dort vor allem auf dem Schiff "Aurora") und auf der Ostsee gemacht hat, Bilder, die Christian Wachter in seinem Studio schuf, wobei ihm ein Modell des Kreuzers Aurora im Maßstab 1:400 als Vorlage diente, und Souvenirs wie alltägliche Gebrauchs- und Konsumgegen-stände, die er von seiner Reise durch die Sowjetunion mitgebracht hat.
Diese drei Arten von Materialien entsprechen drei unterschiedlichen fotografischen Vorgangsweisen, aus denen sich wiederum drei heterogene Bildtexte ergeben. ABPOPA/AURORA verknüpft diese drei einander fremden Sprachsysteme. Als bloßer Schein stellt sich so die Geschlossenheit und „Objektivität“ dar, die jedes dieser Systeme, jeweils für sich allein, in Anspruch nimmt.
ABPOPA/AURORA gelangt so zu seiner besonderen formalen Struktur und bezieht sich sowohl auf die Debatte um den Verfall der Aura sowie auf die des Kontextproblems in der Kunst.

Termin

Uhu Diskurs
Ausstellung, Gespräch, Rauminstallation
Donnerstag, 19.01.2012 17:00
Wien Museum MUSA
Felderstraße 6-8
1010 Wien
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