Tangente: Justice

Dienstag, 30. April 2024 - 18:45 Uhr

Tangente St. Pölten

Festival für Gegenwartskultur

Die Tangente St. Pölten ist ein spartenübergreifendes, sozial inklusives und ökologisch orientiertes Festival mit gesellschaftskritischem Ansatz. Es richtet sich an ein lokales, regionales und internationales Publikum. Das Projekt steht in der Nachfolge der Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ und wird zu gleichen Teilen vom Land Niederösterreich und von der Stadt St. Pölten finanziert. Themen von weltweiter Relevanz werden aus dem Stadtgeschehen und seiner Geschichte heraus entwickelt, anschaulich gemacht und machen Tangente St. Pölten auf diese Weise unverwechselbar. Kunst ermöglicht es den Menschen, gemeinsam überraschende, prägende und lang nachhallende Erfahrungen zu machen. So entsteht eine Öffentlichkeit, die alle einlädt, sich einander zu begegnen, sich auszutauschen, zu streiten und miteinander zu feiern – vielleicht auch gemeinsam von anderen Welten zu träumen. In Zeiten weltweiter Krisen wird die Zukunft zunehmend als Bedrohung wahrgenommen. Die Tangente St. Pölten beschäftigt die Frage, wie wir Spielräume des Handelns und Gestaltens wiedergewinnen. So findet die visionäre, imaginative und utopische Kraft der Kunst ihre Bestimmung. Angestrebt ist ein Programm von hoher künstlerischer Qualität. Der Schwerpunkt liegt auf bildender und darstellender Kunst, auf Performance, Musik und Literatur. Projekte mit unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Communities werden die Stadtgesellschaft aktivieren. Die Menschen aus St. Pölten, Gäste aus nah und fern, erleben sich hier als Akteur*innen des Festivalgeschehens.


30.4.
Festspielhaus St. Pölten

18:45 Uhr
Ein Tribunal, eine Oper, eine Kampagne
Mit Milo Rau, Fiston Mwanza Mujila, Hèctor Parra, Céline Tshizena

Nach der Uraufführung in Genf im Jänner 2024 erlebt die Oper Justice am 30. April bei der Tangente St. Pölten ihre österreichische Erstaufführung mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich.

Der erste Abend beginnt bereits um 18:45 Uhr mit „Intro Justice: Ein Tribunal, eine Oper, eine Kampagne“: Milo Rau, Librettist und Autor Fiston Mwanza Mujila, Komponist Hèctor Parra und die Juristin und Menschenrechtsaktivistin Céline Tshizena sprechen im Festspielhaus St. Pölten über die Hintergründe der Produktion und die Crowdfunding-Kampagne für die Opfer des Unfalls im Kongo.


19:30 Uhr
Justice
Hèctor Parra, Milo Rau, Fiston Mwanza Mujila, Tonkünstler-Orchester

Kongo, 2019: Auf einer Dorfstraße in Katanga, zwischen Lubumbashi und Kolwezi, rammt ein mit Schwefelsäure beladener Tanklaster einen Bus. Die Folgen: mehr als 20 Tote und viele Verletzte. Die Säure fließt in einen nahen Fluss. Es ist jene Säure, die bei der industriellen Verarbeitung von Mineralien verwendet wird. In fast jedem Smartphone-Akku ist Kobalt verarbeitet, nirgendwo wird mehr Kobalt gefördert als im Kongo.

Die zweite Operninszenierung des international preisgekrönten Regisseurs und Intendanten der Wiener Festwochen Milo Rau basiert auf diesem Ereignis. Rau entwickelt daraus ein chorisches und elegisches Werk über dieses Dorf, über zerrissene Schicksale, aber auch eine Reflexion über die Kräfte des Guten und des Bösen und die Interessen der Allgemeinheit. Zwischen NGOs und multinationalen Unternehmen, politischen Mächten und der lokalen Bevölkerung scheint die Verstrickung von Verantwortung und dem, was man „Entwicklung“ nennt, sehr ausgeklügelt zu sein…

In „JUSTICE“ inszeniert Rau das Theater als politischen Ort, an dem globale Diskurse kollektiv verhandelt werden. Dabei mischen sich Stimmen von Geistern und Opfern, Schuldigen und vermeintlich Schuldigen mit den Mythen der nicht nur an Bodenschätzen reichen Region. Librettist für „JUSTICE“ ist der in Graz lebende kongolesische Autor Fiston Mwanza Mujila. Die Musik stammt vom katalanischen Komponisten Hèctor Parra. Kurze Zeit nach der Premiere am Grand Théâtre de Genève wird das aufrüttelnde Werk mit den Tonkünstlern und einem hochkarätigen Ensemble erstmals in Österreich zu erleben sein.

Eine Produktion des Grand Théâtre de Genève in Koproduktion mit Festspielhaus St. Pölten und Tangente St. Pölten – Festival für Gegenwartskultur.

Mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

Termin

nicht in Wien
Festival, Musiktheater, Oper, Performance
Dienstag, 30.04. 18:45
bis Sonntag, 06.10.
Tangente St. Pölten
3100 St. Pölten
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