Daniel Lergon: Über Rot
Dienstag, 04. Juni 2019 - 19:00 Uhr
Galerie Crone
Obwohl Lergon seine Arbeiten mit einem einzigen roten Farbpigment malt, changieren sie in den verschiedensten Tönen. Um diesen Effekt zu erzielen, arbeitet er zum einen mit einer klassisch weißen Leinwand-Grundierung, zum anderen mit einer neongelben. Sie dienen dazu, das Pigment zu öffnen und seine ganze Bandbreite sichtbar zu machen. Der Grund leuchtet zwischen den Farbschichten hervor, breitet sich ungehindert an den Rändern der Leinwand aus und erzeugt so eine strahlende Aura um das Bild herum.
Durch die Reduktion auf ein Pigment tritt einzig und allein der gestische Farbauftrag in den Vordergrund, der sich auf der Leinwand einschreibt wie Spuren im Sand, individuell und unmittelbar. Verschwimmende Formen und sich aufbäumende Farben stehen neben klar umrissenen Konturen. Tiefes Dunkel ruht neben einem strahlenden Licht, das atmosphärisch und gleichsam sublim die Bildfläche durchdringt.
Trotz der durchwegs abstrakten Bildsprache lassen die Werke vielfältige Assoziationen zu. In den Gemälden scheinen sich Naturkräfte zu entfalten und gleichzeitig dem malerischen Gestus zu unterwerfen. Hell loderndes Feuer, sich in kraftvollen Wellen brechendes Wasser, aufquellender Rauch oder atmosphärische Luftströme wirbeln über die Leinwände, um sich mit ihnen für immer zu verbinden.
Daniel Lergon wurde 1978 in Bonn geboren. Von 2000 bis 2006 studierte er bei Lothar Baumgarten an der Universität der Künste in Berlin, wo er mit dem Meisterdiplom abschloss. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem in Los Angeles, London, Brüssel, Stockholm, Kopenhagen, Malmö, Buenos Aires, Istanbul, Köln, Berlin und München. Lergon lebt und arbeitet in Berlin.