Vertigo
Alfred Hitchcock, US 1958
Drehbuch: Alec Coppel, Samuel A. Taylor nach D’Entre les morts von Pierre Boileau und Thomas Narcejac; Kamera: Robert Burks; Schnitt: George Tomasini; Musik: Bernard Herrmann; Darsteller*innen: James Stewart, Kim Novak, Barbara Bel Geddes, Tom Helmore, Konstantin Shayne. 35mm, Farbe, 128 min. Englisch
Der Polizist Scottie Ferguson (James Stewart) quittiert seinen Dienst, nachdem er, an Höhenangst leidend, sich die Schuld am Tod eines Kollegen gibt. Dennoch übernimmt er die Beschattung der suizidgefährdeten Madeleine Elster (Kim Novak). Beherzt rettet er die Lebensmüde aus der Bucht von San Francisco, aber der zweite Selbstmordversuch glückt ihr, indem sie sich von einem Kirchturm stürzt. In Hitchcocks gefinkeltem Vexierspiel tappt Scottie in jede Falle, die ihm gestellt wird. Wie in einem Drogenrausch verheddert er sich zusehends in seinem eigenen Schwindel. Als ihm Madeleines Beinahe-Doppelgängerin Judy (Kim Novak) “zufällig” begegnet, ist es mit Scotties geistiger Gesundung vorerst vorbei. Sein Drang, die aus dem “Reich der Toten” Wiederauferstandene in Madeleine umzumodeln, artet bei ihm in Besessenheit aus. Als männlicher Hysteriker mit nekrophilen Tendenzen verkörpert James Stewart hier einmal nicht “den Guten”, sondern schreibt sich als todesverliebter Romantiker in die Filmgeschichte ein. (E.S.)