Stillstand und Beschleunigung
Approaching Transience Part I
Vernissage: Do. 10. Mai 2012, 20:00
Eröffnung: Lucas Gerhmann, Kunsthalle Wien
Ausstellung: 10. - 20. Mai 2012
Ort: Berggasse 37, 1090 Wien
KünstleRInnen: Bernhard Buhmann, Emanuel Jesse, Karl Karner, Angelika Loderer, Nana Mandl, Bernd Oppl, Stirn Prumzer, Valentin Ruhry, Anita Schmid, Katharina Schmidl, Letizia Werth, Gerald Zahn.
Medien: Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation, Graffiti, Video und Zeichnung.
Im Erwachen aus dem Glauben an ein unfehlbares System, sieht sich unsere konsum- und marktorientierte Gesellschaft mehr denn je mit unterschiedlichsten Ausprägungen von Vergänglichkeit konfrontiert. Drei Gruppenausstellungen beschäftigen sich im Laufe des Jahres mit den drei Themenblöcken „Stillstand und Beschleunigung”, „Glaube und Wissenschaft“ sowie „Aufbruch und Untergang“. Die beteiligten KünstleRInnen sind dazu eingeladen, sich mit ephemeren Erscheinungen im persönlichen, kulturellen, wissenschaftlichen und gesellschafts-politischen Kontext auseinanderzusetzen. Ziel dieser Auseinandersetzung ist es, Berührungspunkte unserer Gesellschaft mit Vergänglichkeit zu veranschaulichen und dem Betrachter den Sprung auf eine meta-reflektive Ebene zu ermöglichen. Im Zuge dessen soll auch die Rolle und das Potential von Kunst in Krisenzeiten hinterfragt werden.
Der erste Teil der Trilogie stellt die Begriffe “Stillstand” und “Beschleunigung” gegenüber. Heute sind Dinge möglich, die vor 20 Jahren noch Utopien waren. Die Entwicklungsschritte der Menschheit werden größer und hochfrequenter. Technologischer Fortschritt bewirkt eine Beschleunigung von Mobilität, Kommunikation und Produktivität. Multimediale Massenkommunikation, digitale Archive und kollektive Wissensproduktion machen Informationen jederzeit und überall verfügbar und sorgen für einen nicht abreißenden Informationsfluss und eine beständige Reizüberflutung. Die daraus resultierende Aufmerksamkeitsökonomie bewirkt in vielen Fällen Kurzlebigkeit und fehlenden Tiefgang. Besinnung und Konzentration nimmt ab, Belustigung und Ablenkung hingegen zu. Sozialität verschiebt sich zunehmend in virtuelle Gefilde. Die Menschheit scheint sich in einem Exzess aus Information und Konsum zu verlieren.
Welche Auswirkungen hat diese Beschleunigung auf unser Dasein, unsere Psychohygiene, unsere Werte? Wie verändert sich dadurch unsere Gesellschaft? Welche Chancen und Risiken bringen diese Entwicklungen mit sich? Steuern wir tatsächlich auf einen gesellschaftlichen/kulturellen/ökonomischen Zenit zu und was kommt danach? Ist Stillstand überhaupt möglich? Oder ist er gar unausweichlich? Wie würde Stillstand aussehen? Was würde er bedeuten? Wie wäre eine Entschleunigung einzuleiten, ohne dem System zu schaden? Wäre fortlaufende Beschleunigung möglich? Kann Evolution exponential sein? Was passiert zwischen Beschleunigung und Stillstand? Welche künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten existieren, um diesen Umbruch zu veranschaulichen? Welche Schlüsse können wir aus einer künstlerischen Auseinandersetzung mit diesem Thema ziehen und welche Auswirkungen kann Kunst auf die oben beschriebenen Prozesse haben?
Konzipiert und kuratiert von Bastian Hörmann und Katrin Knilli. Konzeptmitarbeit: Barbis Ruder.
Besuch der Ausstellung nach Vereinbarung:
T: 0699 133 77 332 | katrin.knilli@creative-endeavours.at
Die Ausstellung findet in einem augeschlachteten Altbau im Zentrum Wiens statt. Zur Verfügung gestellt von neuwohnen.at und vondevor AG.
Vielen Dank an WEINWURMs für die ausgezeichnete Weinbegleitung und an all i need für die Erfrischung! Ebenso großer Dank an Joseph - Brot vom Pheinsten
Eine Ausstellung von AUSARTEN[ ] und Creative Endeavours Arts Lab. Mit freundlicher Unterstützung von Wien Kultur und Kultur im Alsergrund.