Das Exponential: The Radiant

Film Video Screening
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1 Termin im Archiv
Mittwoch 20. November 2013

Im Rahmen der Ausstellung DAS EXPONENTIAL zeigt AUSARTEN e.V. den Essay Film “The Radiant” von dem britischen Künstlerkollektiv The Otolith Group mit einem Vorfilm von Björn Kämmerer

Freier Eintritt
VORFILM

BJÖRN KÄMMERER & KAROLINE MEIERBERGER | SICHERHEITSALARM | 2012
Video, Beta SP, 2:00 min, black & white , stereo

HAUPTFILM

THE OTOLITH GROUP | THE RADIANT | 2012
HD video, Farbe, Ton, 64 min 14 sec

Der Essayfilm The Radiant untersucht die Nachwirkungen des 11. März 2011, als nach 02:46 Uhr Ortszeit das große Tohoku-Erdbeben an der nordöstlichen Küste von Japan ausbrach und der Tsunami eine verehrende Flutwelle auslöste, die in Folge zehntausende Opfer forderte und eine partielle Kernschmelze des Fukushima Daiichi Kernkraftwerks auslöste.

Politische, ökonomische und ökologische Auswirkungen auf die Zivilisation sowie Mechanismen einer Gesellschaft bleiben oftmals im Gewirr der Medien oder in deren unmittelbaren Gegenwärtigkeit vernebelt oder sogar unsichtbar.

Anjalika Sagar und Kodwo Eshun fokussieren die Spalten die diese Katastrophen öffnete, in einer filmischen Reise durch Raum und Zeit. Unter Berufung auf die historischen Versprechen der Kernenergie verknüpfen sie in der Tradition des Essayfilms Archivmaterial zum Bau des Kraftwerks mit Aussagen über die „Atomanlage als Symptom einer Krise des Kapitalismus und der globalen Energiepolitik“ und Bilder der Zukunft der drohenden Strahlung.

Unter diesen Bedingungen erscheint die überbelichtete Skyline von Tokyo als dystopischer Moment aber auch als Antagonist der evakuierten Dörfer im Gebiet Fukushima. Die vermeintlich idyllische Landschaftsdarstellung wird von Männern in Schutzkleidung und Messgeräten in ehemaligen landwirtschaftlichen Zonen entlarvt, während das Rauschen eines japanischen Noise-Künstlers stellvertretend für die unsichtbare Gefahr akustisch besteht.

The Radiant schafft es die unterschiedlichen Dimensionen der zwei Katastrophen – einmal dem Erdbeben mit anschließender Flutwelle und die weitaus unbehaglichere radioaktive Verseuchung und deren Folgewirkungen – als Folgerisse, eben nicht nur in den Kühlwassertanks sondern im „Fortschrittsnarrativ der Menschheitsgeschichte“ zu beleuchten.

DISKUSSION

Im Rahmen des Filmscreenings von The Radiant sowie dem Kurzfilm Sicherheitsalarm diskutieren hochkarätige ExpertInnen aus Kultur und Wissenschaft vor der Interpretation der Kernschmelze von Fukushima Daiichi als Symptom einer Krise des Kapitalismus über die Auswirkungen menschlichen Handelns und die Möglichkeiten der Einflussnahme durch die Kunst auf Politik und Gesellschaft. Es werden sprechen:

Christian Höller (Moderation)
Kunstkritiker und Mitherausgeber der Zeitschrift springerin

Valerie Deifel, Univ.-Ass. Mag.phil.
Art & Science, Universität für angewandte Kunst Wien

Marina Fischer-Kowalski, Univ.-Prof.
Leiterin des Instituts für Soziale Ökologie Wien, Alpen Adria Universität

Iver Ohm, Univ.-Lekt. Mag.art. Dipl. Kth (FH)
Freischaffender Kunst- und Kulturwissenschaftler

Andreas Spiegl, Mag.
Kunst- und Kulturwissenschaftler

Filmscreening kuratiert von Denise Helene Sumi.
Diskussion kuratiert von Bastian Hörmann und Katrin Knilli.

Der Mensch ist im Laufe des letzten Jahrhunderts zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf biologische, geologische und atmosphärische Prozesse geworden; der Mensch als Naturgewalt verändert die Erdoberfläche, die Atmosphäre, die Flora und Fauna. Vor diesem Hintergrund machen sich vermehrt künstlerische Tendenzen bemerkbar, die nach Ursachen und Wirkungen dieser rasant veränderlichen Geologie fragen und sich im Zeitalter der exponentiellen Entwicklung, des technischen Fortschritts und des paradigmatischen Paradoxons einer unendlich wachsenden Wirtschaft verorten.

KünstlerInnen:

Johanna Binder, Adam Bota, Peter Brauneis, Bernhard Buhmann, Depart, Naomi Devil, Christian Eisenberger, ekw14,90, Karin Frank, Thomas Gänszler, Manuel Gras, Maria Hanl, Siggi Hofer, Jochen Höller, Olivier Hölzl, Tatjana Hardikov, Karl Kilian, Stefan Kreuzer, Milan Mijalkovic, Milan Mladenovic, Mobtik, Alois Mosbacher, Max Peintner, Kurt Prinz, Jürgen Ramacher & Christian Einfalt, Enar de Dios Rodríguez, Martin Roth, Martin Schnur, Stylianos Schicho, Christopher Sturmer, Ubermorgen, Thomas Wagensommerer, Bachhofer / Rysavy / Wildenberg, Hannes Zebedin.

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