Spider Silk
Öffentlichkeit Kunstausstellung Eröffnung
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Eine kleine Ausstellung von Lea Titz
im KUNSTstoff-Schaufenster über den guten Stoff Spinnenseide
DI-FR 14-19, DO bis 20 Uhr
Die moderne Liebeserklärung, da wir Nano- und Biotechnologie toll finden, könnte lauten: “Du bist für mich das Allerkleinste!” Aber auch das Allergrößte gilt schon noch – im Kopf müssen wir ja in beide Richtungen expandieren ins immer weiter und weiter Entfernte und tiefer und tiefer ins Detail…
Spinnenseide ist zwischen 0,0005mm – 0,005mm dünn, und einmal um die Erde gespannt nur etwa 300 Gramm leicht. Sie kann sich bis zu ihrer vierfachen Länge dehnen und überhaupt: von Panzerwesten ist da die Rede und erdbebensicherem Bauen, vom Nerven-Reparieren oder gar künstlichen Sehnen, vom Wasser aus der Luft gewinnen, von Fallschirmschnüren, feuerfesten Stoffen, von goldglänzenden Handschuhen und anderen Geweben. Zudem ist Spinnenseide vollständig biologisch abbaubar.
Spinnenseidenähnliches kann mittlerweile via Gentechnik künstlich hergestellt werden, sonst gilt heute nahezu gleich wie auch schon 1919:
“Trotz alledem wird es wohl kaum jemals zu einer Bildung einer “General-Spinnweb-Seidenfabrik-Aktiengesellschaft” kommen, denn die Haltung und Fütterung der Spinnen, die ja nur lebendes Getier verspeisen wollen, ist an sich schon viel zu umständlich. In den Tropen wäre bei billigen Arbeitskräften noch am ehesten an so etwas zu denken, und Spinnenseide da zu verwenden, wo es besonders auf Haltbarkeit und Elastizität ankommt, also etwa bei der Luftschifffahrt, oder auch da, wo Frauen reicher Geldleute besonderen Wert auf eine sehr schöne und kostbare Seide legen.”
aus Dr. Kurt Floericke: Spinnen und Spinnenleben, Frankh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1919