Franz West. Wo ist mein Achter? / Verena Dengler
Freitag, 22. Februar 2013 - 19:00 Uhr
mumok
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Verena Denlger
Fantastischer Sozialismus
Eröffnung: 22.02.2013
Verena Dengler ist eine Meisterin pointierter Anspielungen. Bilder, Skulpturen, Textilien und Fundmaterialien fügt sie zu einem poetischen Kosmos, in dem Realität, Alltag und Banalität wie Sterne blinken und blitzen: Historische und politische Details verbinden sich mit Reflexionen auf die ökonomischen Bedingungen der künstlerischen Existenz, kunsthistorische Genealogien mit Zitaten der Populärkultur. Dabei interessiert sich Dengler für die Übergänge, an denen sich Massenphänomene mit feinsinnigen Geschmacksurteilen, Naivität mit tiefsinniger Ironie verschwistert. Das formale Bindeglied der einzelnen Arbeiten sind sockelartige Elemente, die an biedere Bildungseinrichtungen ebenso denken lassen wie an schicke Design- und Werbedisplays. „In der Ausstellung“, so Dengler, „geht es mir darum, die Zeit und die Intensität von kleinformatigen Dingen hervorzuheben und zu versuchen, eine Struktur zu bauen, die deren Eigenheiten schützt.“
In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung reflektiert die in Wien geborene und aufgewachsene Verena Dengler die spezifisch österreichischen, meist sozialdemo-kratisch geprägten Bedingungen und Fördersysteme bildender Kunst, die sich mitunter auch jenseits des internationalen Kunstmarkts in einer eigenen Parallelwelt entwickelt. Verstaubte Slogans und veraltete Produktionsmittel kollidieren dabei mit aktuellen Schlagzeilen, wodurch das, was jeweils als „zeitgenössisch“ gilt, seine Selbstverständlichkeit einbüßt.
Der Ausstellungstitel Fantastischer Sozialismus spielt auf die Phantastischen Realisten an, auf eine Künstlergruppe, die insbesondere in Österreich große Popularität erlangt hat. Denglers Interesse richtet sich auf die spezifischen Formen, die einen provinziellen Eigensinn hervorzurufen vermögen und ihn mithilfe von „Pop“ wieder einem internationalen Publikum zugänglich machen.
Kurator
Achim Hochdörfer
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Neuaufstellung Sammlung der klassischen Moderne
in progress
Werke aus der mumok Sammlung
22. Februar 2013 bis 26. Jänner 2014
Als einziges Museum in Österreich besitzt das mumok eine umfassende Sammlung der klassischen Moderne mit Spitzenwerken der wesentlichen Richtungen und ihrer VertreterInnen. In den 1960er-Jahren schuf Gründungsdirektor Werner Hofmann dafür die Basis. 2013 zeigt das mumok unter dem Titel in progress. Werke aus der mumok Sammlung eine Neuaufstellung der Werke vom Beginn bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Dass Sammeln die Voraussetzung eines lebendigen Museums ist, da es ein ständiges Umwerten und Neubetrachten der Geschichte ermöglicht, ist ein Ausgangspunkt dieser Präsentation.
In dem mit rund 70 Arbeiten bestückten Rundgang stellen sich die herausragenden KünstlerInnenpersönlichkeiten dieser Zeit mit einigen ihrer wichtigsten Werke vor und treffen in der Ausstellung sowohl auf Gleichgesinnte wie auch auf die polarisierenden VertreterInnen der dicht aufeinander folgenden Ismen der Moderne. Der Parcours erstreckt sich vom Expressionismus über den Kubismus, Futurismus und Konstruktivismus bis hin zu Neuer Sachlichkeit, Dada und Surrealismus.