Ausstellungseröffnung Passage

Dienstag, 06. März 2012 - 19:00 Uhr

Galerie Martin Janda

Die Galerie Martin Janda zeigt von 07. März bis 28. April 2012 die Gruppenausstellung Passage mit Arbeiten von Svenja Deininger, Nilbar Güres, Adrian Tirtiaux, Johannes Vogl und Jun Yang.

Der Titel der Ausstellung Passage bezieht sich auf die Durchreise, das vorübergehende Verweilen an einem Ort. Den Künstler_innen ist Wien als temporärer Arbeitsort gemeinsam. Eine Stadt, die geprägt ist vom Ineinanderfließen unterschiedlicher individueller Lebenszusammenhänge, die einen kulturellen Austausch bedingen. Die Ausstellung zeigt den Blick von Außen, von Künstlerinnen und Künstlern, die sich an diesem Ort nur zeitweilig aufhalten und den ständigen Wechsel der kulturellen Einflüsse, auch jene ihrer verschiedenen Ursprungs- und Aufenthaltsorte, zu einem Thema in ihren Arbeiten gemacht haben.

Johannes Vogl, geboren 1981 in Kaufbeuren, lebt in Berlin und Wien. Ein mehrmonatiger Aufenthalt im Jahr 2011 in Istanbul inspirierte ihn zu seiner skulpturalen Arbeit Dampfsäule (2011), ein aus mehreren aufeinander gesetzten Teekannen bestehender Turm, beheizt durch einen kleinen Gasherd. Der türkische Brauch des Teetrinkens ist Ausgangspunkt für die Arbeit, die die Komplexität türkischer familiärer Beziehungen in den Mittelpunkt stellt: Ein sehr fragiles Gebilde, das auf Stabilität und Zusammenhalt angewiesen ist und nur in einem ausgewogenen Miteinander funktionieren kann.

Die in der Türkei geborene Künstlerin Nilbar Güres (*1977) lebt in Wien, Istanbul und derzeit in New York. Wir zeigen zwei Fotos aus der Serie TrabZONE (2010), in der sie sich mit Geschlechterrollen, religiösen und nationalen Werten auseinandersetzt. Die Orte der Handlung stehen immer auch mit Güres’ eigener Biografie in Zusammenhang. Trabzon, eine Stadt am schwarzen Meer, war Ferienort ihrer Kindheit. Der Ort dient aber auch als vielschichtige, paradoxe Projektionsfläche: Er ist historische Stätte für Muslime und Christen, in der religiöse Sitten und tradierte Rollen der Geschlechter das gesellschaftliche Leben in besonders großem Ausmaß bestimmen.

Jun Yang, 1975 in China geboren, lebt in Wien, Taipeh und Yokohama. Sein Film Seoul Fiction (2010) thematisiert die aktuelle politische, soziale und kulturelle Lage in Südkorea. Die Kamera begleitet ein altes Paar, das eine Busfahrt nach Seoul zu seinen Kindern unternimmt. Die Reise führt vom ländlichen in den urbanen Raum, vorüber an Südkoreas endlosen Wohnsiedlungen und Satellitenstädten. Gebäude und Architekturen, die einander ähneln und an den Aufschwung und die Veränderungen Südkoreas der letzten Jahre erinnern. Yang zeigt ein Korea, das versucht, sich eine neue Vergangenheit zu schreiben, sich aber gleichzeitig durch seine Zukunft definieren möchte. Die Arbeit ist auch eine Referenz an Ozus Tokyo Story (1951) und Tatis Playtime (1963) Filme, die vom Fortschrittsglauben, der rasanten Veränderung der Gesellschaft und der damit einhergehenden Unsicherheit handeln.

Der in Antwerpen und Wien lebende Künstler Adrien Tirtiaux (*1980) setzt sich in seiner mehrteiligen Installation Charleroi is on my Mind (seit 2010) mit den sozialen und wirtschaftlichen Problemen von urbanen Räumen auseinander. Ausgehend von der belgischen Stadt Charleroi, die bis in die 1960er Jahre von einer starken industriellen Entwicklung profitierte und seither mit Kriminalität und Arbeitslosigkeit kämpft, thematisiert er die negativen Begleiterscheinungen einer modernen Gesellschaft und hinterfragt anhand seiner utopischen (bzw. dystopischen) Architekturprojekte mögliche Entwicklungen. Die Arbeit entstand im Rahmen des Residency-Projektes Hotel Charleroi, das Tirtiaux 2009 gemeinsam mit Antoine Turillon und Hannes Zebedin gründete.

Svenja Deininger (*1974 in Wien) konzentriert sich in ihren abstrakt konstruktiven Bildern auf einzelne Aspekte von räumlichen Ausschnitten. Die in Wien und derzeit in Brüssel lebende Künstlerin arbeitet mit optischen Widersprüchen und Irritationen, wirft Fragen zu Fläche und Raum, Innen und Außen auf. Ihre Bilder erzeugen atmosphärische Räume, spielen mit Kontrasten von geometrischen, abstrakten Formen und unterschiedlichen Materialqualitäten.

Termin

hAmSteR Events
Ausstellung, Gruppenausstellung,
Dienstag, 06.03.2012 19:00
bis Samstag, 28.04.2012
Galerie Martin Janda
Eschenbachgasse 11
1010 Wien
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