In the Loop
Freitag, 03. Februar 2012 - 18:30 Uhr
Filmmuseum
Im Sinne einer Ausweitung des Serienhorizonts und mit teilweise identen Figuren realisierte Iannucci den Spielfilm In the Loop, der 2009 beim Sundance Film Festival uraufgeführt wurde und in den USA zum Überraschungshit avancierte - Kritikervergleiche mit Dr. Strangelove inklusive. Was schwarzen Humor, Sprachwitz und Aktualitätsbezug betrifft, steht der eine dem anderen tatsächlich nicht nach: In the Loop zeichnet das Bild der britisch-amerikanischen Beziehungen am Vorabend des Irakkriegs und die Welt der jeweiligen „Höflinge“ im polit-medialen Komplex mit solch finsterem Furor und diabolischer Demaskierungslust, dass man auch von einem Horrorfilm sprechen könnte. Der Schrecken wird hier von der Erkenntnis getragen, dass Sprache und Information im Zeitalter des ununterbrochenen „Spin“ zu Waffen des Bösen geworden sind.
Gedreht im Vérité-Stil und teilweise improvisiert, vertraut der Film auch auf sein herausragendes Darstellerteam, von denen nur zwei hervorgehoben seien: Peter Capaldi, ein Veteran von Iannuccis TV-Serie, der hier - „demon-eyed and ninja-tongued” (Melissa Anderson) - erneut den Spin-Doctor des britischen Premierministers gibt; und James Gandolfini, der als kriegsskeptischer US-General eine Art Mischwesen aus Tony Soprano und Colin Powell offeriert.
Das Filmmuseum präsentiert die einzigen beiden Kinovorstellungen des Films in Österreich.