Videoinstallation von Iris Julian
mit: Katrin M. Bernet, Günter Roiss, Linda Samaraweerová, Lena Wicke-Aengenheyster
geöffnet Donnerstag, Freitag und Sonntag von 17-20 Uhr
Startpunkt des mehrjährigen Projektes war Iris Julians performative Bespielung einer Skulptur des Atelier Van Lieshout (MUMOK OUT SITE_04): ein überdimensionaler Verdauungstrakt, der als neoliberaler Spaßgesellschaftskörper interpretiert wurde. Ein Researchprojekt bildete die Textgrundlage: es zeigte sich, dass Wertsetzungs- und Entwertungsprozesse als ökonomische Strategien lesbar sind. Personen werden stigmatisiert, um sie im gleichen Atemzug als Niedriglohnbezieher_innen zu inkorporieren. Für die Fortführung im Studio 1 des Tanzquartier Wien wurden Charaktere sichtbar gemacht, die (noch) die Ränder dominanter Diskurse besiedeln – wie “Intellektuelle Migrant_in”, “stigmatisierter Mann einer weißen Mittelschicht” – um im nächsten Atemzug deren Konstruiertheit und ökonomische Verwertbarkeit zu reflektieren. In der Bildetage wird nun das noch unveröffentlichte Material zu sehen sein.
http://www.youtube.com/watch?v=huZ1PAiXexU
Basierend auf Interviews und folgender Literatur: Beigewum/Attac: „Mythen der Krise“, VSA Verlag, Hamburg, 2010; Dieter, Behr: „Was hat Gemüse mit Migration zu tun?“, Diplomarbeit Wien, 2004; Ernesto, Laclau; Chantal, Mouffe: „Hegemonie und radikale Demokratie“, Passagen Verlag, Wien, 2000