Inés Lombardi / Christoph Meier / Alfons Egger
Donnerstag, 24. Februar 2011 - 19:00 Uhr
secession
Inés Lombardi, 1958 geb. in São Paulo (BR), lebt und arbeitet in Wien (AT).
Das künstlerische Interesse Christoph Meiers gilt den performativen und narrativen Potenzialen der Medien. In dem 35mm-Film Filmsetperformancebühnefilm (2009) filmt sich beispielsweise eine Crew während der Film-Produktion ohne Anleitung durch ein Script selbst. In der während Meiers Diplomprüfung an der Akademie der bildenden Künste Wien realisierten Arbeit werden sowohl die AkteurInnen als auch das Prüfungskomitee zum sich selbst betrachtenden Gegenstand des filmischen Geschehens. In seinen Installationen und skulpturalen Arrangements verwendet Meier fototechnisches Equipment, Präsentationsmöbel, Abfallprodukte künstlerischer Prozesse von KollegInnen sowie Alltagsgegenstände, um diese Elemente außerhalb ihres ursprünglichen Kontextes in offenen Kompositionen neu zu arrangieren. Die Installation Setting #17 (2010) besteht aus einem Arrangement von fünf unterschiedlichen Projektoren, deren Einzelbilder sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen, das seine malerische Qualität aus den unterschiedlichen Lichttemperaturen der Projektoren gewinnt. Die von Meier gestalteten und inszenierten Situationen zeichnen sich einerseits durch die Selbstreferenzialität eines geometrisch-abstrakten Formenvokabulars aus, lassen aber andererseits auch die verwendeten Objekte als Repräsentanten einer Handlung erscheinen. Wiederholt hat Meier seinen performativen Umgang mit Objekten für BetrachterInnen geöffnet und sie in seinen Arbeitsprozess und seine künstlerische Methode einbezogen.
Christoph Meier, geb. 1980 in Wien (AT), lebt und arbeitet in Wien (AT).
Zeichnungen zwischen dadaistischer und konkreter Poesie, performative Entgrenzungen und auf Gemeinschaftlichkeit angelegte Interventionen – all diese Elemente ziehen sich gleichermaßen durch die Werke Alfons Eggers wie suggestive Traumbilder und fiktive Charaktere. In einer Zeit, in der das performative Potenzial der Bühne in den Räumen der bildenden Kunst neuerlich an Terrain gewinnt, wartet diese frühe Position geradezu darauf, sich neu zu artikulieren. Alfons Eggers Arbeit ist gekennzeichnet von hoher Komplexität und medialer Dichte. Der Künstler arbeitet seit den frühen 1970er-Jahren mit Alltagsfragmenten und verwebt sie mit Versatzstücken seiner eigenen Biografie zu einem Referenzsystem, das die BetrachterInnen immer wieder neu herausfordert – die interpretative Offenheit seines Werks trägt ihren Teil dazu bei. In überdimensionierten Schaumstofflettern installiert er etwa Floskeln wie NUR SCHAUEN (2006) in unterschiedlichen räumlichen Situationen: sei dies ein kurz vor der Renovierung befindliches Kaufhaus, in dem sich der Gedanke an Konsumismus aufdrängt, sei dies die Koje einer Kunstmesse, bei der die Buchstabenfolge auf kunstimmanente Fragestellungen nach der Wahrnehmung von Bildern abzielt. Für die Ausstellung im Grafischen Kabinett der Secession entwickelt Alfons Egger eine raumbezogene Installation und konfrontiert die BetrachterInnen mit einer flüchtigen Wortspende, die sowohl bewusst als auch unbewusst den subtilen Schwebezustand seines künstlerischen Schaffens einmal mehr unterstreicht.
Alfons Egger, geb. 1952 in Haiming (AT), lebt und arbeitet in Wien (AT).