Andrea Geyer & Josiah McElheny: The Infinite Repetition of Revolt

Montag, 11. Oktober 2010 - 20:30 Uhr

mumok

11.10.10, 20.30 h
Tickets: EUR 9,- / Generalpass: EUR 55,- (beinhaltet alle
Veranstaltungen, Installationen und die Ausstellung der Reihe
Push and Pull inklusive ein Kat.4-Ticket für Lucinda Childs)

»In ...(diesem Land) ist der ...(Bewegung) die Aufgabe zugefallen, einen Abschnitt des historischen Prozesses durch bewusstes Eingreifen zu ersetzen und ...(die Entrechteten) direkt aus der politischen Atomisierung, die die Grundlage des absoluten Regimes bildet, zur höchsten Form der Organisation - als zielbewusst kämpfende
...(Gruppe) zu führen.«
(Rosa Luxemburg)

Eine Skulptur, die an eine zweiseitige Schultafel erinnert, ist in einem Ausstellungsraum platziert. Sie steht frei, nichts anderes steht in ihrer Nähe. Jede der zwei Seiten der Skulptur präsentiert auf der glänzenden schwarzen Oberfläche Worte und skizzierte Diagramme, die verschiedene Organisationsformen von Ideen, Aktionen und Menschen abbildet. In der Hälfte der Ausstellungszeit wird die Skulptur zum Schauplatz eines Ereignisses: Ein soziales Ereignis und ein Ereignis der Worte, die an ein Publikum gerichtet werden. Ideen werden formuliert, präsentiert und nachgezeichnet.
Es ist ein Ereignis des Wissens und poetischer Aussagen. Dann ist es zu Ende. Was übrig bleibt ist eine Spur auf einer Skulptur, die sich nun in stiller Anwesenheit verbirgt. Sie blickt bloß auf ihrer BetrachterInnen und hallt die Erinnerungen an weitergegebene Ideen nach.
»The Repetition of Revolt« strebt danach einen Augenblick in der Geschichte der Revolte zu erproben und sich daran zu erinnern, als die Frage nicht lautete ob Revolte möglich sei, sondern ihre Notwendigkeit offenkundig war: Wie soll sie organisiert werden?
Darin erscheint die Krux an der Sache (neben der Gewalt): Sollen wir von einer kleinen Gruppe unserer Besseren »organisiert « werden? Oder sollen wir uns dahin wenden die Nachricht zu verbreiten und einer Führung zu folgen, die auf einem Konsens beruht? Die Frage kann anhand von zwei Menschen und zwei Ereignissen dargestellt werden: die gescheiterten Revolutionen 1905 in Russland und 1923 in Deutschland oder der französische Revolutionär Auguste Blanqui aus dem 19. Jahrhundert und Rosa Luxemburg aus dem 20. Jahrhundert. 1919 wurde Rosa von den »Blanquisten« ermordet, da sie Blanquis Modell hinterfragte, dass ein kleiner Teil der Elite die Revolte anführen solle. Ein weiteres Mal präsentieren die KünstlerInnen hier dieses wiederholte Argument, diese wiederholte Gewalt, diese vergessenen Argumente um sie in einer kontemporären Begegnung mit dem Publikum erklingen zu lassen.

Termin

Public Access
Montag, 11.10.2010 20:30
mumok
Museumsplatz 1
1070 Wien
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