Das Rote Wien - 1919 bis 1934
Montag, 29. April 2019 - 18:30 Uhr
Wien Museum MUSA
Ort:
Rathaus Wien
„Rotes Wien ist nicht deppert“
Zentrales Handlungsfeld der neuen Stadtregierung wird die Wohnungsfrage, die sich während des Ersten Weltkriegs mit dem Erliegen der privaten Bautätigkeit dramatisch zuspitzt. Auf der Grundlage einer revolutionären Fiskalpolitik („Luxussteuern“) werden bis 1934 mehr als 60.000 Wohnungen sowie zahlreiche Sozial-, Freizeit- und Kultureinrichtungen geschaffen. Die Bevorzugung des mehrgeschossigen Wohnbaus anstelle genossenschaftlich organisierter Siedlungen am Stadtrand, wie sie international favorisiert werden, und die Monumentalität einzelner Anlagen wie des Karl-Marx-Hofs sind allerdings hoch umstritten.
Die Ausstellung fragt nach den spezifischen historischen Voraussetzungen des Roten Wien, den langfristigen Wirkungen auf die Stadtstruktur und -gestalt, nach dem Verhältnis von austromarxistischer Ideologie und politischem Pragmatismus, nach den internationalen Einflüssen, der Ausstrahlung nach Außen oder den aktuellen politischen Potentialen dieser dynamischen und experimentellen 15 Jahre Wiener Kommunalpolitik.
Kuratoren:
Werner-Michael Schwarz (Wien Museum), Georg Spitaler (VGA)