Donnerstags in der Bibliothek: Kunst und Fotografie IV

Donnerstag, 10. Januar 2019 - 19:00 Uhr

Akademie der bildenden Künste Wien

Disposition, Installation, Sophia Hatwagner, 2018 Disposition, Installation, Sophia Hatwagner, 2018
Ausstellung mit Benedikt Büllingen, Sophia Hatwagner und Doris Panholzer im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Donnerstags in der Bibliothek" der Universitätsbibliothek der Akademie der bildenden Künste Wien

Studierende des Fachbereichs Kunst und Fotografie der Akademie der bildenden Künste Wien stellen an vier Abenden im Wintersemester 2018/2019 in der Bibliothek aus. Die Ausstellungsserie „Kunst und Fotografie“ behandelt die Räume und Gegebenheiten der Akademiebibliothek in der Augasse. Die Arbeiten, die Fotografie als Ausgangspunkt haben und diese weiterentwickeln, wurden zum Teil für den Ort geschaffen oder nehmen inhaltlich auf diesen Bezug.

Benedikt Büllingen, Sophia Hatwagner und Doris Panholzer thematisieren Material als Speichermedium. Im Blick auf die historische Erweiterung einer materiellen Ästhetik um die Konnotation kunstfremder Verwendung wurden materialspezifische Eigenschaften zur expliziten Bedingung der Form und das Material - als prozessuales Medium - zum Ereignis. Mit Bezug auf den Ort hat sich diese Konstitution von Bedeutung weiter in den Kontext ausgedehnt und den Ort als Spur in das materielle Ereignis eingetragen. Der hybride Rest, die dokumentarische Fiktion ebenso wie das inerte Potential, führen zu dem Titel Materielle Logiken des Speicherns.Zurückblättern, Abbiegen, Weiterschreiben, Überschreiben sind Bewegungen, die in einem Raum stattfinden. Im Gebrauch entfalten die Richtungen in diesem Raum ein projektives Körperschema, das durch phänomenologische Ähnlichkeiten in mehrfachen Lagen räumlich wird. Als Übersetzung geht es Benedikt Büllingen dabei weniger um die Übermittlung von Bedeutung, sondern vielmehr um die strukturelle In-/Stabilität einer Form als materielle Bewegung.Demgegenüber entwickelt Sophia Hatwagner mit der Inszenierung des Studios als Arbeits- und Lagerraum eine zirkuläre Ökonomie der künstlerischen Selbstarchivierung und prozessualen Reartikulation. Die Ausstellung des Produktionsortes als Depot, Archiv und Speicher reflektiert die Spannung zwischen institutioneller Bedeutungskonstruktion und der Auflösung ihrer Sichtbarkeit als Installation. In der Bewegung zwischen dem Lagerzustand und der Aktivierung der temporären Bedeutungsträger werden Operationen der Sammlung, Produktion, Selektion, Organisation und Rekontextualisierung der ausgestellten Objekte zu ökonomischen Vorgängen rund um Fragen des Wertes und seiner Zirkulation. In den Einschlüssen von Kieselsteinen, Bewährungsstahl, Luft und Zuschlagsstoff zeigt sich bei Doris Panholzer auf der matt staubigen Oberfläche von Bohrkernen die Kontingenz materieller Fakten. Es ist die photographische Logik des Ausschnitts – seine Metonymie – in der, mit Fragmenten des thematischen Gegenstandes, der konstruktive Akt des Erinnerns aufgerufen wird. Die Auseinandersetzung um die momentane Bedeutung der Flaktürme in Wien wird dabei anhand der bibliothekarischen Bestandsform des Apparats ausgetragen

Benedikt Büllingen, geboren 1988, studiert bildende Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien und Philosophie an der Universität Wien. Ausstellungen: No matter what (das T/abor, Wien, 2016), Blüten (upluskollektiv, Perinetkeller, Wien, 2016), Attentive practices of thought, love, rage and care (upluskollektiv, die Schöne, Wien, 2017), Delirious islands/transposition (öffentlicher Raum, Belgrad, 2018), Titelhocheins (Fortuna, Wien, 2018)
Sophia Hatwagner, geboren 1985 in Wien, studiert bildende Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Einzelausstellungen: 48°47‘ N, 15°24‘ O (Art factory, Niederösterreich, 2013), Disposition (Art space Kaeshmaesh, Wien, 2018). Gruppenausstellungen: Landschaft als Dispositiv 01 (Galerie Sur la montagne, Berlin, 2011), Runwayshop (Oberösterreichischer Kunstverein, Linz, 2012), Hills n‘ Valleys (Kubus – Valie Export, Wien, 2013), Selected works (Sammlung Verbund, Akademie der bildenden Künste Wien, 2014), Orbit (Parallel Vienna, Wien, 2015), To the windows to the walls (Art space Argentinierstraße, Wien, 2016), Funny games (12 Star Gallery London, 2017) http://www.sophiahatwagner.com
Doris Panholzer, geboren 1989, studiert bildende Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ausstellungen: Delirious islands (öffentlicher Raum, Belgrad und Wien, 2018), Strudelobjekte (New Jörg, Wien, 2017), Rundgang 2017 (Akademie der bildenden Künste Wien, 2017), Roland Barthes 100 (Eikon Galerie, Wien, 2015), Estonian Music Days (Freedom Square Tallinn, 2015), ISFAG (Tallinn, 2015), Action goes viral (Roberta Lima) (HUT, 2014), Spurensuche Wien—Košice (Designforum, Wien, 2013) http://www.cargocollective.com/dorispan

Weitere Veranstaltungen der Akademiebibliothek unter http://www.akbild.ac.at/bibevents
Kontakt: p.koepf@akbild.ac.at (Paul Köpf)

Termin

hAmSteR Events
Eröffnung, Fachbereich Kunst und Fotografie, Gruppenausstellung
Donnerstag, 10.01.2019 19:00
bis Dienstag, 22.01.2019
Akademie der bildenden Künste Wien
Schillerplatz 3
1010 Wien
Universitätsbibliothek, Lesesaal, 0.5.1
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