Treibgut: Marshallplan-Filme

Sonntag, 29. April 2018 - 15:00 Uhr

Filmmuseum

By Europeans, for Europeans
Histoire d'un sauvetage / Story of a Rescue / Eine Rettungsgeschichte (ECA Paris, 1948?50) von Jacques Asseo, 16mm, Farbe, 7 min. Dt. OF*
Village Without Words (ECA Italien, 1950) von David Kurland, 35mm, s/w, 12 min. Kein Kommentar*

Corinth Canal (ECA Griechenland, 1950) von John Ferno, 35mm, s/w, 10 min. Engl. OF*
Houen zo! (ECA Niederlande, 1952) von Herman van der Horst, 35mm, s/w, 20 min*

Les Aventures extraordinaires d'un litre de lait / The Extraordinary Adventures of a Quart of Milk (ECA Frankreich, 1951) von Alain Pol, 16mm, s/w, 15 min. Frz. OmdU
The Story of Koula (ECA Griechenland, 1951) von Vittorio Gallo, 16mm, s/w, 21 min. Engl. OF*

17 europäische Länder waren am Marshallplan beteiligt. Sie bilden das Setting für die Marshallplan-Filme. Die Werbefilme für den Marshallplan sind auch eine Zeitreise durch das kriegszerstörte, wiederauferstehende Europa. Von den Häfen Rotterdams bis zu den in bitterer Armut lebenden Bauern im bürgerkriegszerrütteten Griechenland kontrastieren sie Zerstörung, Armut und Hoffnungslosigkeit mit den wirtschaftlichen Aufbau- und Modernisierungsleistungen des Marshallplans. Die Filme versprühen Optimismus, ergötzen sich an stampfenden Maschinen und funkensprühenden Hochöfen, verleihen den krisengebeutelten Männern Tatkraft und verleihen sogar der Milchproduktion neuen Schwung. (M.F.)

Einführung von Maria Fritsche

Die drei Filmblöcke werden von Maria Fritsche, Michael Loebenstein sowie den Filmwissenschaftlern Ramón Reichert und Joachim Schätz kommentiert.

* Mit Dank an das Zeughauskino / Deutsches Historisches Museum

Village Without Words (ECA Italien, 1950) von David Kurland wird als Ersatzfilm für Dobbiamo vivere ancora / Tomorrow We Live (ECA Italien, 1949) von Vittorio Gallo gezeigt, die 35mm-Kopie des Films ist derzeit nicht zugänglich.


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Maria Fritsches neues Buch The American Marshall Plan Film Campaign and the Europeans veranschaulicht, wie die Amerikaner versuchten, die Europäer/innen für den Marshallplan und die damit verbundenen Modernisierungsmaßnahmen zu gewinnen. Zu diesem Zwecke produzierten die USA etwa 200 Kurzfilme.

Im Frühjahr 1948 lancierte die US-Regierung den Marshallplan zum Wiederaufbau Europas. Noch heute gilt er vielen als erfolgreichstes Hilfsprogramm aller Zeiten – als Programm, das Westeuropa zum Wirtschaftsboom verhalf und es vor dem drohenden Untergang (und dem Kommunismus) bewahrte.

1948 allerdings hielt sich die Begeisterung für den Marshallplan in Grenzen. Maria Fritsches neues Buch The American Marshall Plan Film Campaign and the Europeans. A Captive Audience? veranschaulicht, wie die Amerikaner versuchten, die Europäer/innen für den Marshallplan und die damit verbundenen Modernisierungsmaßnahmen zu gewinnen. Zu diesem Zwecke produzierten die USA etwa 200 Kurzfilme. Unter dem Motto By Europeans, for Europeans beauftragten sie europäische Filmemacher mit den Filmprojekten. Unter ihnen namhafte Dokumentarfilmer wie Humphrey Jennings oder John Ferno, aber auch junge Talente wie den später erfolgreichen Regisseur Georg Tressler. Die Propagandastrategie der Filmoffiziere: Aufbau- und Modernisierungsleistungen des Marshallplans zu illustrieren, allerdings unter Verzicht auf "holzhammer methods" (Stuart Schulberg).

Maria Fritsche, "The American Marshall Plan Film Campaign and the Europeans. A Captive Audience?", London/New York: Bloomsbury Academic 2018

Termin

Flimmer Ratte
Marshallplan, Buchpräsentation, Screening
Sonntag, 29.04.2018 15:00
Filmmuseum
Augustinerstraße 1
1010 Wien
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