Marko Lulic: Performative Sculptures

Donnerstag, 19. Oktober 2017 - 18:00 Uhr

Galerie Gabriele Senn

Marko Lulic, A Red Triangle Penetrating A Hexagon, Video, 15?44??, 2016 Marko Lulic, A Red Triangle Penetrating A Hexagon, Video, 15?44??, 2016
Eröffnung: Donnerstag 19. Oktober 2017, 18.00 - 21.00 Uhr

Bei Performative Sculptures geht es, so wie auch bei Luli?s vor kurzem zu Ende gegangener Mid-Career Survey Ausstellung Futurology im Lentos Museum Linz um das Skulpturale.
In den Verbesserten Partisanendenkmälern und anderen modernistischen Nachbauten, einem großen Teil seines Werkes, geht es dem Künstler um Raumpraxis, d. h. um das Ausloten des Verhältnisses Körper und Raum, Körper und Skulptur. Es ist ein ähnlicher Prozess des Begreifens, der Demonumentalisierung und des Aufladens wie bei den erwähnten skulpturalen Arbeiten, den er bei seinen Performances und performativen Videos anwendet, nur ist die konkrete Methode eine andere. Nicht die Schrumpfung und Veränderung eines Objekts steht im Vordergrund, sondern das Erfahren einer Skulptur oder eines Raums durch das tänzerische Besetzen eines Ortes. Die Arbeiten sind, wenn auch immateriell, skulptural gedacht und erarbeitet – Skulpturen im erweiterten Sinne, performative Skulpturen.

Marko Luli? realisierte A Red Triangle Penetrating A Hexagon 2016 für die Nuit Blanche in Monte Carlo. Es war die erste Ausgabe von Nuit Blanche, für die das Fürstentum Monaco Jörg Heiser als Kurator eingeladen hatte. Das Konzept von Nuit Blanche war es, eine Reihe von Arbeiten internationaler KünstlerInnen auf der Promenade Monte-Carlos zu installieren oder aufzuführen, so dass man sie im Verlauf eines Abends sehen konnte. Marko Luli? suchte sich als Ort für seine Performance das Dach des Auditoriums Rainier III. Das Flachdach des Gebäudes ist sechseckig und mit bunten Fliesen gedeckt. Diese sind eine Arbeit im öffentlichen Raum von Victor Vasarely, die er Grace Kelly gewidmet hat. Luli?s Performance gab es nur einmal vor ca. dreihundert ZuschauerInnen zu sehen. Der Künstler entwickelte mit zwölf TänzerInnen eine Choreographie die das ganze Dach und Vasarelys geometrische Komposition als Muster und Dialogpartner nutzten. Luli? reagierte auf die Arbeit Vasarelys und zitierte zugleich El Lissitzkys Schlag die Weißen mit dem Roten Keil ("?????? ??????? ??? ?????!") von 1919. Eine Referenz, die in Monaco ein wenig deplatziert erscheint. Gerade deshalb hat sie der Künstler bewusst gewählt.

Space-Girls Dance (Mexico), 2017 wurde vom Künstler im Sommer 2017 in Mexico City gedreht. Lulic realisierte 2009 Space-Girl Dance 2009 in der Erich Hauser Stiftung in Rottweil, während seines Arbeitsaufenthalts dort im Rahmen des Werkstattpreises der Erich Hauser Stiftung und publizierte aus demselben Anlass seinen Katalog Death of the Monument. Bei der damaligen Arbeit transferierte er die Choreographie von Raquel Welchs Clip Space-Girl Dance aus dem Jahr 1970, den sie in Mexico-City gedreht hatte, nach Rottweil. Raquel Welch hatte den Clip vor Skulpturen im öffentlichen Raum aufgenommen, die zwei Jahre davor, 1968, als Teil des Kulturprogramms der olympischen Spiele aufgestellt und vom deutsch-mexikanischen Künstler und Architekten Mathias Goeritz initiiert worden waren. Dieser Skulpturenweg heißt Ruta de la Amistad und erstreckt sich über eine Gesamtlänge von siebzehn Kilometern. Seit 2009 hatte Luli? vor, ein Video vor den originalen Skulpturen auf der Ruta de la Amistad zu drehen. Das Projekt konnte nun 2017 realisiert werden, es bildet mit der Arbeit aus dem Jahre 2009 einen eigenen Block und reiht sich ein in die mittlerweile beträchtliche Anzahl von performativen Videos, die Luli? in dieser Zeit realisiert hat, ein. Video als Befragung von Skulptur und Körper und als Skulptur selbst.

Termin

hAmSteR Events
Marko Lulic, Eröffnung, Performance, Video, Skulptur
Donnerstag, 19.10.2017 18:00
bis Donnerstag, 21.12.2017
Galerie Gabriele Senn
Schleifmühlgasse 1a
1040 Wien
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