Erez Israeli: Die klare Sonne bringt's an den Tag
Dienstag, 07. März 2017 - 19:00 Uhr
Galerie Crone
Erez Israeli zählt in Israel zu den bekanntesten jüngeren Vertretern zeitgenössischer Kunst. Er setzt sich in seinen Arbeiten intensiv mit dem Holocaust, dem Antisemitismus und der untrennbaren Verknüpfung europäischer und jüdischer Kultur auseinander. Auf eindringliche, provokante Weise thematisiert er kollektive Verantwortung, offenen und latenten Rassismus, alten und neuen Rechtspopulismus, das Entstehen und die Funktionsweise totalitärer, autokratischer Strukturen in Europa und den USA, aber auch die aktuelle politische Situation in Israel und Palästina.
In Israelis Arbeit spielen Körperlichkeit, Sexualität und Stereotype eine zentrale Rolle. Er wendet sich gegen jegliche Form der Unterdrückung, der Ausgrenzung und der Ritualisierung unserer Erinnerungskultur. Die, so seine Botschaft, führt zu Vergessen und ebnet dem neuen Faschismus den Weg.
In der zentralen Rauminstallation der Ausstellung ?Die klare Sonne bringt?s an den Tag? fliegen dem Besucher 30 hölzerne Kitsch-Adler entgegen, Symbol für Romantik, Heimattümelei und Machtwahn. In sieben großformatigen Wandtableaus verknüpft der Künstler deutsche Märchen und Mythen mit den Gräueltaten an Juden. Und über Bleistiftzeichnungen von Nazi- und Neonazi-Größen legt er liebliche, kitschige Bastelbögen, die er auf österreichischen Flohmärkten erstanden hat. Das Ganze konterkariert er durch fragile, zärtliche Skulpturen, die aus verführerischen, vielleicht aber auch vergifteten Süßigkeiten bestehen.
Die Ausstellung ist vom 8. März bis zum 1. April 2017 in der Galerie Crone in Wien zu sehen.