Stefan Sulzer: Unausgesprochen
Samstag, 05. November 2016 - 19:00 Uhr
Kevin Space
Neben älteren Arbeiten Sulzers, steht im Zentrum der Ausstellung die neue und erstmals präsentierte Videoarbeit ?Unausgesprochen?. Resultat einer intensiven Recherche im Simon Wiesenthal Archiv in Wien, basiert die Ein-Kanal-Videoinstallation auf dem langjährigen, außergewöhnlichen Briefwechsel und der sich daraus entwickelnden freundschaftlichen Beziehung zwischen dem Architekten des Dritten Reichs Albert Speer und dem Holocaust-Überlebenden und unermüdlichen Kämpfer gegen NS-Verbrecher/innen Simon Wiesenthal. Von einer Schauspielerin interpretiert, verstrickt Sulzer den Austausch mit persönlichen Reflektionen und übersetzt so die narrativen Stränge in einen vielstimmigen Monolog freigesetzter Bedeutungen und Erinnerungen, die Raum für Widersprüchlichkeiten und Ungereimtheiten von Geschichte und Ideologie durch mahnende Menschlichkeit und Intimität schaffen.
Stefan Sulzer (geb. 1978) lebt und arbeitet in Zürich. Zu seinen Einzelausstellungen zählen ?The Day my Mother Touched Robert Ryman? bei Title Date Duration (Manchester) und Galerie Bernhard (Zürich), ?Anthem? in der Swiss Church in London sowie ?The Reading Room? in Duplex (Sarajevo). Seine Arbeiten wurden unter anderem im Centre Pompidou in Paris, Tate Modern in London, Salon Dahlmann in Berlin, Manifesta 11 und im Helmhaus Zürich gezeigt.
Stevan Sulzers Ausstellung ist Teil von Kevin Spaces neuer, fortlaufender Ausstellungs- und Interventionsreihe "Heimat". Die eingeladenen Künstler/innen und Akteur/innen nehmen dabei den Ort rund um den Ausstellungsraum am Wiener Volkertmarkt sowie lokale und globale kulturelle, soziale und historische Realitäten als Ausgangspunkt für Untersuchungen von Bedeutungen und Manifestationen des konfliktbehafteten, ambivalenten und ungelösten Begriffs.