Demokratisierung von Lerninhalten durch Open Content

Dienstag, 26. Februar 2008 - 19:00 Uhr

RaumD / Q21

Was viele Millionen Euro in der Schulbuchaktion nicht erreichen konnten,
kommt quasi als Beiprodukt des sogenannten "100 Dollar Laptop" -
eLearning und Lerninhalte als Open Source.

Aaron Kaplan, OLPC Österreich

Seit Jahren wird ein Teil des Geldes der Schulbuchaktion für eLearning
zweckgebunden. Was den Schulbuchverlagen bisher nicht gelang, versuchen
österreichische Programmierer, Pädagogen und Schüler im Hintergrund des
"100 Dollar Laptop" jetzt in Eigenregie: Lerninhalte nach dem Muster der
Wikipedia und damit eine Demokratisierung der Ausbildung.

Der "100 Dollar Laptop" wurde bis jetzt in erster Linie als IT Werkzeug
für Schüler in der Dritten Welt und Schwellenländern verstanden. Dass
dieses Projekt auch in Österreich viel bewirken kann, zeigt das große
Engagement des OLPC (One Laptop per Child) Projekts in Österreich:
Programmierer entwickeln an Lernsoftware, Schüler verwenden und
entwickeln diese sogar weiter.

Dieses vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) und der UNO
getragene Projekt will einen umfassenden und vielfältigen Zugang zu
modernem Wissen ermöglichen. „Das Projekt ist kein Laptop-Projekt, es
ist ein Ausbildungs-Projekt“, stellt Nicholas Negroponte vom MIT Media
Lab den Unterschied zu im Handel erhältlichen Notebooks klar.

Am MIT ist es Usus, dass Informationen offengelegt werden sollen und
nicht verdeckt werden dürfen. Diese ethische Einstellung wurde Mitte der
80er von Open Source Hackern wie Richard Stallman, dem Gründer der Free
Software Foundation und Wegbereiter von Linux, aufgenommen. 2001 begann
das MIT mit der kostenfreien Online Veröffentlichung von Vorlesungen und
Kursen unter dem Arbeitstitel OpenCourseWare.

"Diese Laptops und Netzwerke können uns allen helfen, Distanzen zu
überbrücken, gemeinsam zu arbeiten, zu lernen und Wissen zu teilen. Das
ist ein wichtiger Schritt zur Lösung unserer größten und komplexesten
Probleme", so Aaron Leon Kaplan, der Vereinsobmann von OLPC Austria.

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur hat nach
Gesprächen mit OLPC.at am 11. 9. beschlossen, einen Pilottest zu
starten. Im ersten Halbjahr 2008 sollen vier Volksschulklassen mit
diesen Laptops, kurz "XO" genannt, ausgestattet werden.

Weiters freut sich das Bildungsministerium, deutschsprachige
Bildungsinhalte als Open Content zu dem Projekt beisteuern zu können.
Somit können diese Inhalte - wie zum Beispiel bei Wikipedia üblich -
ohne Einschränkungen weltweit verwendet, modifiziert und verbessert werden.

Termin

eSeL's Neugierde
Dienstag, 26.02.2008 19:00
bis Dienstag, 27.03.2018
RaumD / Q21
Museumsplatz 1
1070 Wien
Raum D,MQ Wien Electric Avenue, quartier21
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