G.W. Pabst

Montag, 02. Mai 2016 - 19:30 Uhr

Metro Kinokulturhaus

Retrospektive 2. bis 25 Mai 2016

Eröffnungsfilm:
DER LETZTE AKT

BUCH Fritz Habeck, Leo Lania, G. W. Pabst, Carl Szokoll | KAMERA Günther Anders, Hannes Staudinger | MIT Albin Skoda, Oskar Werner, Lotte Tobisch, Erik Frey, Curt Eilers, Leopold Hainisch

A 1955, 115 min, s/w, OF, 35mm

02.05.2016, 19:30 | 22.05.2016, 16:30

Nach beinahe 20 Jahren präsentiert das Filmarchiv Austria im METRO Kinokulturhaus erstmals wieder eine Retrospektive zu Georg Wilhelm Pabst in Österreich. Dass nun auch die raren französischen Vorkriegs- und die kaum bekannten italienischen Nachkriegsproduktionen gezeigt werden, verstärkt das Bild eines heterogenen und widersprüchlichen Oeuvres, das von teilweise frappierenden Wendungen und Brüchen geprägt ist: der frühe Pabst, der vor allem mit dem Etikett der Neuen Sachlichkeit den Großen des Weimarer Kinos zugerechnet wird; der Nachkriegs-Pabst, der mit den »Entlastungsfilmen« ES GESCHAH AM 20. JULI und DER LETZTE AKT Versuche der Vergangenheitsbewältigung liefert; das Spätwerk, das – als belanglos abgeschrieben – regelmäßig ins Hintertreffen gerät; Pabst schließlich, der – zuvor sozialkritischer Realist – auch unter dem NS-Regime Filme drehte und sich damit jeder Einordnung endgültig entzieht.

Pabst, vielleicht gar kein »politischer« Regisseur, sondern ein Besessener des Laufbildes? Einer, der über alle historischen Zäsuren hinweg – unbeirrt und vielleicht auch ein wenig naiv und in einer kinematografischen Parallelwelt agierend – optisch fein verwobene Kunstprodukte schuf, deren geschichtliche Referentialitäten sich möglicherweise nur beiläufig in sie eintrugen? Bis heute ist G. W. Pabst wohl einer der großen Unbekannten der Filmgeschichtsschreibung geblieben, hat Klaus Kreimeier mit Recht angemerkt. Denn wenn es in seinen Filmen eine durchgängige Qualität gibt, so ist es die oft zitierte spezielle Exterritorialität – eine spezifische Heimatlosigkeit seiner Kinematografie, eine Laufbildkunst, die Geschichte in kühle, fast astrale ästhetische Oberflächen verwandelte und beinahe darin auflöste. Das Filmarchiv Austria nimmt dieses vorläufige Fazit zum Anlass, mit neu restaurierten bzw. nach langer Zeit wieder zugänglich gemachten Filmen zu einer Neu-Sichtung des noch verfügbaren Gesamtwerkes einzuladen – wo immer möglich in originalen 35mm-Kopien als klassische Analog-Projektion.

Kurator: Ernst Kieninger (Filmarchiv Austria)

Termin

Flimmer Ratte
Retrospektive, G.W. Pabst, Kino, Schiene, Eröffnungsfilm
Montag, 02.05.2016 19:30
Metro Kinokulturhaus
Johannesgasse 4
1010 Wien
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