50 Jahre Anwerbeabkommen Österreich ? Jugoslawien 1966 - 2016

Donnerstag, 07. April 2016 - 13:00 Uhr

Filmcasino

??daß ich mir Wien nicht vorstellen könnte, ohne unsere jugoslawischen Freunde??

Konferenz und Filmprogramm, 7.4.2016
Ausstellung, 7.-26.4.2016
Videointervention, 4.-10.4.2016

Am 4. April 1966 trat das Abkommen zur Beschäftigung jugoslawischer Arbeitnehmer_innen in Österreich in Kraft. Dem Abschluss des zwischenstaatlichen Abkommens waren jahrelange Verhandlungen zwischen Österreich und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawiens vorausgegangen. Jugoslawische Arbeitnehmer_innen stellten bereits seit Beginn der 1960er Jahre die größte Gruppe ausländischer Arbeitskräfte in Österreich, ihre Zahl sollte im Verlauf der 1960er und 1970er Jahre stetig ansteigen.

Mit einer Intervention in Form eines Videoscreenings an zwei Wiener Bahnhöfen (Hauptbahnhof und Westbahnhof), einer Ausstellung und einer Mini-Konferenz mit anschließendem Filmscreening im Wiener Filmcasino soll anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Anwerbeabkommens die historische Bedeutung der Arbeitsmigration aus Jugoslawien in Erinnerung gerufen werden.

Die Wiener Bahnhöfe, allen voran der mittlerweile abgerissene Südbahnhof, stellten zentrale Orte der Migration dar: als Ankunfts- und Abfahrtsort von Migrant_innen, aber auch als beliebter sozialer Treffpunkt, wo Neuigkeiten ausgetauscht wurden. Auch das Wiener Filmcasino repräsentierte in den 1980er einen Ort der Migration, beherbergte es doch für ein paar Jahre das ?Heim der Jugoslawen? als zentralen sozialen Treffpunkt für die jugoslawische Community in Wien. Die Veranstaltungen wollen diese ?verborgenen? bzw. marginalisierten Geschichten wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein der Stadt Wien rücken.

Konzept: Vida Bakondy, Ljubomir Brati?, Cornelia Kogoj, Dirk Rupnow
Grafik: Richard Ferkl (Ausstellung), Beatrix Bakondy (Folder)

Eine Veranstaltung des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck im Rahmen des FWF-Projekts ?Deprovincializing Contemporary Austrian History? (P 24468-G18) und des Forschungszentrums Migration & Globalisierung in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Archiv der Migration und der Initiative Minderheiten mit Unterstützung von ÖBB, ORF ?Heimat Fremde Heimat?, kinoki und Filmcasino.


Konferenz und Filmprogramm
Donnerstag, 7. April 2016, 13:00-20:00 Uhr

13:00-14:00
Einführung: Dirk Rupnow (Innsbruck) / Cornelia Kogoj (Wien)
Grußworte: Stadträtin Sandra Frauenberger / Gemeinderätin Faika El-Nagashi / Mehmet Akbal, ORF-Redaktion ?Heimat Fremde Heimat? / Traude Kogoj, ÖBB
Eröffnung der Ausstellung im Filmcasino-Foyer: Ljubomir Brati? (Wien)

14:00-15:30
Impulsreferate mit anschließender Diskussion
Nächster Halt: Südbahnhof. Die Beschäftigung jugoslawischer Arbeitskräfte in Österreich // Vladimir Ivanovi? (Berlin/Belgrad)
Ins Blickfeld rücken. Migrationsbiografien von ?Gastarbeiterinnen? aus Jugoslawien // Verena Lorber (Salzburg)
Begrenzte Sichtbarkeit. Fotografische Zeugnisse zur Geschichte der Arbeitsmigration // Vida Bakondy (Wien)
Waren die ?Gastarbeiter? wirklich die ?neuen Tschechen? in Wien? Kontinuitäten und Brüche // Wladimir Fischer (Wien)
Moderation: Dirk Rupnow (Innsbruck)

16:00-17:30
Podiumsdiskussion mit Aktivist_innen jugoslawischer Vereine in Wien
Zoran Andjelkovi? (ehem. Mitarbeiter von ?Tanjug? und des jugoslawischen Kultur- und Informationszentrums in Wien, Mitglied des Koordinationsrats des ?Heims der Jugoslawen? in Wien)
Borko Ivankovi? (ehem. Dolmetscher und Übersetzer an der jugoslawischen Botschaft in Wien, Moderator der ?Radio Wien?-Sendung ??ivot u Be?u?)
Zdravko Spaji? (Aktivist im Verein ?Mladost?, Berater für die Arbeiter_innen aus Jugoslawien im ÖGB, langjährige Kassier der Sport- und Kulturvereinigung der jugoslawischen Vereine in Wien und der Gemeinschaft der jugoslawischen Vereine in Österreich)
Vasilija Stegi? (Aktivistin im Verein ?Mladost? und Verein ?Srem?)
Moderation: Ljubomir Brati? (Wien)

18:00-20:00
Kurzfilm-Screening
in Anwesenheit von Goran Rebi? und ?elimir ?ilnik
Moderation: kinoki (Tom Waibel)
Miroslav Mikuljan: Putnici eldorado expresa (YU 1970, 9?) / Jesenice, Stuttgart ... (YU 1970, 6?)
Krsto Papi?: The Special Trains (YU 1972, 15?)
?elimir ?ilnik: Inventur – Metzstrasse 11 (D 1975, 11?)
Goran Rebi?: Gekommen bin ich der Arbeit wegen (AT 1987, 23?)


Ausstellung
7.-26. April 2016
zugänglich zu den Kassa-Öffnungszeiten des Filmcasinos (jeweils 30 Minuten vor der ersten Vorstellung
Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien
Gestaltung: Ljubomir Brati? und Richard Ferkl

Die Ausstellung ?Raum für Selbstorganisation. Das Filmcasino als ?Heim der Jugoslawen? in Wien 1979 – 1988? stellt auf Plakaten die Geschichte dieses außergewöhnlichen historischen Ortes dar, der den Höhepunkt der Organisationstätigkeit und öffentlichen Präsenz der jugoslawischer Community im Wien der damaligen Zeit bezeichnet.


Videointervention
4.-10. April 2016
Wien Hauptbahnhof, DigiWall / Aufgang zu Bahnsteig 3-4
Westbahnhof, Großbildscreen / Kassenhalle-Obergeschoß
Gestaltung: Nils Olger und Vida Bakondy

Am 3. und 4. Juni 1989 fanden im Wiener Hanappi-Stadion die 10. Arbeitersportspiele statt, eine der wichtigsten bundesweiten Veranstaltungen des in den 1970er Jahren gegründeten jugoslawischen Dachverbandes. In seiner Eröffnungsrede formulierte der damalige Wiener Bürgermeister Helmut Zilk: ?Ich möchte Ihnen sagen, daß ich mir Wien nicht vorstellen könnte, ohne unsere jugoslawischen Freunde, ohne die Mitarbeiter. Sie sind ein Bestandteil unserer Stadt, so wie die Donau und der Stephansdom.? Die Videointervention montiert Helmut Zilks Rede mit Archivmaterial aus dem ORF zu einem filmischen Kaleidoskop der Geschichte der Arbeitsmigration.

Termin

Flimmer Ratte
Eröffnung, Film, Konferenz, Ausstellung
Donnerstag, 07.04.2016 13:00
bis Dienstag, 26.04.2016
Filmcasino
Margaretenstraße 78
1050 Wien
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