Sofya Tatarinova: from russia with love

Dienstag, 08. März 2016 - 19:00 Uhr

Galerie Reinthaler

Abbildung: Sofya Tatarinova, Daniel Dlouhy, Terror, 2016, Filmstill, Kamera: Daniel Dlouhy Abbildung: Sofya Tatarinova, Daniel Dlouhy, Terror, 2016, Filmstill, Kamera: Daniel Dlouhy
08. 03. 2016, 19.00 - 21.00 : Eröffnung in Anwesenheit der Künstlerin.

In der Renaissance sehnte sich die abendländische Menschheit nach einer Wiedergeburt der Antike und dem damit verbundenen Humanismus. Weg vom Mystischen, hin zum Irdischen, so die Parole. Die Hoffnung einer Renaissance Russlands hat sich nach dem Zerfall der Sowjetunion bisher nicht erfüllt, im Gegenteil: der russische Präsident beruft sich gerne auf seine "Herrschaft per Handsteuerung" - von einem Verfassungsverständnis ist man aktuell weit entfernt.

Sofya Tatarinovas fotografische Serie "Renaissance" (2015) zeigt Landschaftsaufnahmen, die sich in Motivwahl sowie Komposition stark auf die Kulturepoche des 15. und 16. Jahrhunderts beziehen. Sie arbeitet mit dem quadratischen Format der Hasselblad Kamera und experimentiert mit Perspektive und Aufnahmewinkel - und es gelingt ihr, eine mythologisch anmutende, feinsinnige bis opulente Bildwelt zu erzeugen. Die Halbinsel Krim am Schwarzen Meer und deren Urlaubsressorts sind Schauplatz von Tatarinovas Serie "Krim" (2015). In dokumentarischer Manier hält sie Fronten von geschlossenen Imbissbuden und Supermärkten fest; heruntergelassene Jalousien, Zäune und Hausmauern versperren den Blick zu den eigentlichen touristischen Attraktionen. Die Kombination aus politischer Propaganda und ausgestorbenen Straßen, Geschäften und Restaurants erzeugt eine ambivalente und gespenstische Atmosphäre.

Neben der gegenwärtigen Bestandsaufnahme von Strandorten der Krim zeigt uns Sofya Tatarinova in Zusammenarbeit mit Daniel Dlouhy Videoarbeiten (2015-2016), in denen Tatarinova die Protagonistin spielt. Hier prophezeit sie in sketchartigen, absurden Szenen die Zukunft, Szenen, wie sie bald in ihrem Heimatland Russland, aber auch in Europa, passieren könnten: in "Bomb Shelter" ist eine Frau in ihrer Nachbarschaft auf der Suche nach einem Bunker - im Glauben, Amerika werde jeden Moment Moskau bombardieren. Jede einzelne Videoarbeit erzählt von einer Gesellschaft, die in politisch und ökonomisch unsicheren Zeiten zu Medienhysterie, übertriebenen Stereotypen, Ängsten und Misstrauen neigt.

Termin

hAmSteR Events
Eröffnung, Fotografie, Video
Dienstag, 08.03.2016 19:00
bis Samstag, 30.04.2016
Galerie Reinthaler
Gumpendorfer Straße 53
1060 Wien
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