Living Collection Sixpackfilm: Nowhere City
Montag, 07. März 2016 - 19:00 Uhr
Metro Kinokulturhaus
Programm:
Wien 17, Schumanngasse // Hans Scheugl (1967, 16mm, 3 min)
http://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/show/178/
Flora // Jessica Hausner (1996, 35mm, 25 min)
http://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/show/713/
Luft-Räume // Fridolin Schönwiese (1990, 16mm, 24 min)
http://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/show/659/
Gefühl Dobermann // Gabriele Mathes (2015, DCP, 16 min)
http://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/show/2271/
Nach 25 Jahren Vermittlungsarbeit versammelt sixpackfilm in seiner Kollektion eine reiche Auswahl aller Gattungen, vertreten durch mehr als 1.500 filmische Arbeiten, die danach rufen, in unterschiedlichen Zusammenhängen regelmäßig auch in Wien gezeigt zu werden. Ein Schwerpunkt unserer Sammlung liegt bei den KlassikerInnen des österreichischen experimentellen Films, nahezu alle sind vertreten. Viele der historischen Arbeiten zählen mittlerweile zum Kanon der internationalen Film oder Kunstgeschichte und haben ihren festen Platz in den internationalen Kinosälen und Museen. Die Neueröffnung des Metro Kinokulturhauses und die intime Atmosphäre des Eric Pleskow Saals animierte sixpackfilm zu dieser langfristigen Kooperation mit dem Filmarchiv Austria.
Kurzspielfilme, Avantgardefilme, Animationen, filmische Essays, Dokumentarfilme und vieles, das zwischen den Zuschreibungen pendelt, soll in einzelnen Programmen in der Reihe Living Collection sixpackfilm vereint werden, nicht säuberlich getrennt nach den üblichen Kategorisierungen. Vielmehr steht die Suche nach thematischen Zusammenhängen, Entwicklungen, verschiedenen Betrachtungsweisen und Verbindungslinien im Vordergrund, manchmal auch im Kontext des internationalen Filmschaffens. Historische und zeitgenössische "Klassiker" treffen auf Arbeiten von Filmschaffenden, die noch nicht oder nicht mehr die ihnen gebührende Aufmerksamkeit haben. Gesellschaftspolitische, soziale und ästhetische Fragen stehen im Wechselspiel zu rein formalen Experimenten. Radikale oder aktionistische Performances sind mit surrealen Geschichten kombiniert, Auftragsarbeiten für Trailer oder TV mit abstrakten Schönheiten. Eine lebendige Montage, keine Festschreibung einer Geschichte der Meisterwerke. Das verbindende Element bei allen Filmen und Videos ist ihre unverkennbare, eigenwillige visuelle Grammatik. Wenn wir eine Personale mit Werken einer/s Filmemachers/in anbieten, wird ein vermittelndes Gespräch mit der/dem Künstler/in deren Themen und filmische Umsetzung dem Publikum näherbringen. Ansonsten wird das Filmereignis jeden ersten Montag im Monat von einer kurzen Einführung begleitet.
Programmatisch wendet sich das erste Semester der Stadt zu, in der wir leben. Wien ist wie jede Stadt kein homogener Raum mit seiner Geschichte, sondern zerfällt in konkurrierende Interessen, verschiedenste Architekturen, private und öffentliche Geschichte/n. Die folgenden vier Programmvorschläge versuchen eine Rückeroberung eines Gefühls für die Konstruktion und Funktion eines räumlichen und gesellschaftlichen Standortes zu ermöglichen.
(Brigitta Burger-Utzer)