Selbstanzeige versteht sich als Stationentheater, das die immer weiter um sich greifende staatliche Nötigung zur Selbstanzeige zum Anlass nimmt, dieses Bestreben auf die Spitze zu treiben, dieses in Mode gekommene Ritual in Lust zu verwandeln und so einen Wettbewerb der Selbstanzeigen anzuregen. Dabei nehmen wir Anleihen bei den Protokollen der Moskauer Schauprozesse, bei der Informationsbroschüre der Wirtschaftskammer Österreich u. v. m., um so das offensichtlich behördliche Anliegen, ein Volk von Selbstanzeigern herauszubilden, zu unterstützen. Unsere Angebote sind u. a.: eine Art Speisekarte, die Selbstanzeigen, sowie ein Katalog, der Selbstbestrafungen anbietet, um der Fantasie des Selbstanzeigers auf die Sprünge zu helfen; Formulare; die Zeitung Der Selbstanzeiger; Ablasshandel nach katholischem Muster; Handel mit weißen Westen und Ruhekissen; Strafumkehr; Zählketten, Selbstanzeigemaschen. Das Stück beginnt bereits mit dem Lösen der Eintrittskarte: Ganz egal wann man kommt, man hat immer die Arschkarte gezogen. Der Stehsatz vieler Delinquenten, ?Ich habe darüber keine Wahrnehmung?, wird regelmäßig vom Band abgespielt. Auch für die Selbstanzeige gilt die Unschuldsvermutung.
Anschließend heizt DJ Flagellant mit geißelnder Musik ein.
Mit Nada Burtscher, Karin Ferrari, Kerstin Haubold, David Jagerhofer, Heinz Pusitz, Gabriel Schöller, Clemens Stecher, Mario Strk, Bernadette Stummer und Barbara Ungepflegt als Schwarzperformerin, naturgemäß ohne Registrierkasse
Termin
Tauben Loge
Stationentheater, Performance
Freitag, 01.04.2016 20:00
WUK
Währinger Straße 59
1090
Wien
Unsere Website verwendet so genannte Cookies. Dabei handelt es sich um kleine Textdateien, die mit Hilfe des Browsers auf Ihrem Endgerät abgelegt werden. Wir nutzen Cookies dazu, unser Angebot nutzerfreundlich zu gestalten (Standortzustimmung, Cookiezustimmung, Newsletterabonnement und Zuweisung von Administrationsrechten).