Künstlerhaus divers, Brennende Fragen

Donnerstag, 15. Oktober 2015 - 18:30 Uhr

Künstlerhaus

Eröffnung
Künstlerhaus divers
Der Schein trügt - A látszat csal
Künstlerhaus, Erdgeschoß
Eröffnung: 18:30 Uhr

Begrüßung
Peter Zawrel
Geschäftsführer Künstlerhaus

Zur Ausstellung
Uta Heinecke
Kuratorin

Fünf KünstlerInnen der ungarischen Künstlergruppe BLOCK stellen gemeinsam mit fünf KünstlerInnen des Künstlerhauses Wien aus.
Im Künstlerhaus findet der erste Teil dieses künstlerischen Austausches statt, der zweite Teil wird 2016 in Budapest stattfinden. Initiiert und organisiert wird der Austausch von Uta Heinecke.

KünstlerInnen:
Pika / Árpád Nagy, István Nayg, Tibor Palkó, Zoltán Sebestyén, Éva Taskovics; Josef Danner, Uta Heinecke, Hubert Sielecki, Maria Temnitschka, Gerlinde Thuma

Namensgebend war die Installation der Gruppe BLOCK, bei der eine Performance - gespiegelt über eine Wasserfläche - an die Wand projiziert wird. Die Installation interagiert mit den Besuchern über einen Bewegungsmelder. Das projizierte Bild wird zerstört, verzerrt und wir werden getäuscht durch mehrere Wirklichkeiten und Übertragungsebenen.

Ausgehend von der Philosophie Platons ist die materielle Welt nur ein Spiegelbild der geistigen Welt. Die Kunst wiederum ist ein Spiegelbild der materiellen Welt. Der Titel der Ausstellung verweist auf die Philosophie Platons insofern, als dass die Kunst ebenfalls nur ein Abbild der Wirklichkeit darstellt.

Hubert Sielecki zeigt eine Buchinstallation. Dabei wird auf ein aufgeschlagenes, unbeschriebenes Buch ein zweites Buch projiziert. Man sieht, dass sich die Seiten des Buches umblättern, obwohl sich nur die digitalen Seiten bewegen. Die Suche, das Verlorene, das Ungesagte, das, was da ist, aber doch nicht, die Abwesenheit werden greifbar. Die Wirklichkeit verschwimmt mit der Fiktion.

Uta Heinecke stellt Malereien und Objekte aus. Die dargestellten Sujets, Orte, Themen und Gefühlswelten stellen eine Wirklichkeit dar, die es so nicht gibt. Die dargestellte Welt darf und soll hinterfragt werden, wozu auch die Titel einzelner Arbeiten Anlass geben, wie "Die Suche nach der verlorene Kindheit." Die Künstlerin fragt nach einer Wirklichkeit, die sich hinter dem Sichtbaren verbirgt.

"Der Schein trügt auch bei Maria Temnitschkas Arbeiten. Die auf den ersten Blick als minutiös wiedergegeben wirkenden Darstellungen sind Interpretationen realer Schauplätze, die zu Gunsten der Narration verändert werden." (M.T.)

István Nayg verwendet in seinen Objekten und installativen Arbeiten oft Spiegel und Masken. Videoschleifen werden eingebaut und Erlebtes an einen anderen Ort zitiert. Man weiß nie genau wo die Reflexion aufhört und die Interpretation anfängt.

In den Arbeiten von Zoltán Sebestyén werden verschiedene Ebenen überlagert und gegenübergestellt. Eine seiner Arbeiten zeigt eine Fotografie unbekleidete Schaufensterpuppen in Istanbul, in die er zeitweise aufleuchtende Konturen verschleierter Frauen eingearbeitet hat.

Josef Danner zeigt Malereien, die auf den ersten Blick "schön" wirken. "Betroffen von den Ereignissen von 9 /11, sammelte und scannte er mediale Katastrophenbilder, abstrahierte und veränderte sie mithilfe des Computers und gewann so Varianten von Vorlagen (...). Anonymisiert und formal reduziert wird die Figur des Feuerwehrmannes zum ?apokalyptischen Helden.? (Dr. Eva Maltrovsky)

Tibor Palkó stellt Ölmalereien aus. In seinen figurativen Arbeiten entwickelt er seit vielen Jahren eine eigene Formensprache. Er gibt mit seinen symbolträchtigen und verschlüsselten Beziehungsdarstellungen dem Betrachter Rätsel auf. Häufig werden christliche Motive und Zitate aus der Kunstgeschichte verwendet.

Von Pika Árpád Nagy sieht man mit Wachs gefertigte Relievs. Sie täuschen die dritte Dimension nur vor. Die Wahl seines Materials unterstreicht die Körperhaftigkeit seiner Figuren. Ihn interessiert die Nachahmung als Zerrbild. (Pika)

Gerlinde Thuma zeigt lebensgroße figurative Arbeiten. "Aus einem dunklen Bildraum treten scheinbar Figuren hervor, die sich einzig durch ihre diffusen Umrisse konstituieren. Die Künstlerin führt uns quasi hinters Licht, spielt mit Prozessen individueller Informations- und Perzeptionsverarbeitung und lässt auf diesem Weg Vorstellungsbilder von wahrgenommenen Teilaspekten der nur durch Licht sichtbar werdenden Wirklichkeit entstehen." (Hartwig Knack)

Evi Taskovics beschäftigt sich in ihren Animationen mit Aberglauben. Aberglauben wird aus der Angst vor dem Unbekannten und Mystischen geboren. Sprichwörter und Aberglaube bleiben häufig erhalten, auch wenn wir nicht mehr wissen, warum sie entstanden sind.

***

Eröffnung
Brennende Fragen
UEBER: ICH
Künstlerhaus, Obergeschoß
Eröffnung: 19 Uhr

Begrüßung:
Peter Zawrel
Geschäftsführung Künstlerhaus

Zur Ausstellung:
Maria C. Holter
Kuratorin

Wer ich ist, wer fremd ist, und die Kunst?
Eine Ausstellung über Identität und die Suche nach zeitgemäßen Produktionsformen

Der zweite Teil von ?Brennende Fragen? besteht aus mehreren von KünstlerInnen initiierten und großteils auch selbst kuratierten Projekten, die unter dem Titel ?Über: Ich? zusammengefasst sind. Die Beiträge thematisieren auf unterschiedliche Weise die eigene künstlerische Identität sowie das Verhältnis des Ichs zum Anderen und bereichern den vorherrschenden Kunst- und Ausstellungsbetrieb durch neue Strategien.

Als Fremde verwechselt
Der von Eugenia Gortchakova kuratierte Beitrag stellt ?Identität? als Beziehungsbegriff (?relational identity?) in den Raum. Sie versammelt Werke von neun KünstlerInnen, die verschiedene Strategien, Methoden oder Aktionen gefunden haben, die Beziehung des Ichs zu dem Anderen zu visualisieren und zu reflektieren. Wenn das ?Ich? den Anderen als für ?seine? Existenz notwendig anerkennt, ?wird der Hass verschwinden? (Julia Kristeva).
KünstlerInnen: Kyungwoo Chun, Kerstin Drobek, Nezaket Ekici, Eugenia Gortchakova, Annette Gödde, Marikke Hein-Hook, Katia Liebmann, Thomas Noelle, Sandy Volz

Peter Braunsteiner
Über ich
144 Zeichnungen mit Tusche und Kugelschreiber auf PVC- Zeichenfolie im Format A4. Das Projekt besteht aus drei übergreifenden Themenfeldern: 1. Erste Lebensjahre = Ohne eigene Erinnerung, 2. Die ersten Tage der Menschheit und 3. Der Körper und sein Verhältnis zur Geistseele = Das Eigene/Kollektive
Das Projekt ist ein Versuch herauszufinden, woher die Ausrichtung auf bestimmte Themen des späteren künstlerischen Schaffens kommt. Und ein Versuch, mit den Mitteln der Zeichnung – der einfachsten bildnerischen Mitteilungsform – die Quellen des unbewussten Flusses aufzuspüren, der mit seinen Ausläufern, Nebenarmen und gelegentlichen Sturzbächen Träume, Phantasien, Ideen und letztlich die persönliche Realität und Weltsicht ausmacht.

Thomas Kröswang
stand der dinge
der stand der dinge, ein abbild des hier und jetzt, lässt viele fragen offen und zwingt uns zur revision unserer an- und einsichten: nach welchen kriterien bewerten wir den zustand unserer gesellschaft, die grundlagen unseres sozialen lebens? wie organisieren wir unsere bedürfnisse? wo zeigen sich unsere normen und werte? wann lassen wir uns davon leiten, und wann nicht? fragen, die unsere inneren instanzen, unsere erfahrungen, unser gewissen, d.h. unser selbst und unser über-ich ansprechen und uns zu entsprechenden lösungen drängen.

Erwin Stefanie Posarnig
Einschmiegen III
Berlin, Maribor, Belgrad, Wien, Graz
Einschmiegen bedeutet sich anpassen, einpassen, assimilieren, enge Verbindungen eingehen und vieles mehr. Dieser Begriff wird seit drei Jahren im Rahmen der Trilogie ?Einschmiegen? untersucht. In diesem Reisekunstprojekt reiben sich 30 Künstlerinnen, mit ihren Werken, an der Holzseekiste. Das Labor des Begriffes ?einschmiegen?. Die unterschiedlichen Ergebnisse werden in Ausstellungen sichtbar. Ein multifunktionaler Trailer ist das Transportmittel und Teil der Reiseskulptur.
KünstlerInnen: ONA B, Wolfgang Becksteiner, Brad Downey, Christian Eisenberger, Karin Frank, Max Frey, G.R.A.M., Sabina Hörtner, Herrmann Glettler, Karl Karner, Richard Klammer, Ronald Kodritsch, Ina Loitzl, Claudia Nebel, Michael Petrowitsch, Michael Pinter / Luzyna Viale, Porut Popenko, Erwin Stefanie Posarnig, Nicole Pruckermayer, Arnold Reinisch, Werner Reiterer, Judith Rohrmoser, Christian Ruschitzka, Evamaria Schaller, Janis Schwab, Rene Stessl, Petra Varl,
Markus Wilfling, Josef Wurm, Zweintopf

Ebenfalls im Rahmen von "Brennende Fragen. UEBER: ICH":
The Burning Question
Who am I? Where do I belong?
Künstlerhaus, Galerie
23.10.2015 – 08.11.2015
"The Burning Question" geht der Identitätsfindung, dem Rollenbild und dem beruflichen und sozialen Alltag von Menschen mit Mitgrationshintergrund nach. Die Schau zeigt die Ergebnisse des gleichnamigen partizipativen Community Art- und Filmprojekt der Vienna Business School mit dem britischen Künstler Christopher Gunson.

Termin

Maultier Kunst
Eröffnung, Gruppenausstellung, Künstlergruppe BLOCK, Identität
Donnerstag, 15.10.2015 18:30
bis Sonntag, 15.11.2015
Künstlerhaus
Karlsplatz 5
Obergeschoß
1010 Wien
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