Symposium 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur

Donnerstag, 15. Oktober 2015 - 10:15 Uhr

MAK


Do, 15.10.2015?Fr, 16.10.2015

MAK FORUM
Konferenz zum Auftakt der wissenschaftlichen Vorbereitung der Ausstellung 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur 2018 im MAK
in Kooperation mit dem Dorotheum, Wien

Als offizieller Auftakt der wissenschaftlichen Vorbereitungen zur Jubiläums-Ausstellung 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur 2018 im MAK wird am 15. und 16.10. 2015 im MAK FORUM in Kooperation mit dem Dorotheum, Wien, ein Symposium veranstaltet, mit dem Ziel, aktuelle Themen und Probleme der Porzellanforschung rund um die Wiener Porzellanmanufaktur zu identifizieren und zu präsentieren.

Das MAK bewahrt seit seinen Gründungsjahren den Nachlass der 1864 geschlossenen Wiener Porzellanmanufaktur und widmet sich nach wie vor der Porzellanforschung. Die einzigen umfassenden Ausstellungen dieser Art zum Wiener Porzellan fanden 1904 und 1970 im Museum statt. Die im Rahmen dieser Ausstellungen publizierten Kataloge gelten bis heute als Standardwerke. Von Juni bis Oktober 2018 soll eine Großausstellung im MAK die Gründung und Geschichte der zweitältesten europäischen Porzellanmanufaktur beleuchten, die durch die im Mai 1718 erfolgte Vergabe des kaiserlichen Privilegiums zur Porzellanerzeugung in Wien an Claudius Innocentius Du Paquier erfolgen konnte.

Die Arbeitshypothese der Ausstellungskonzeption geht von der Gründung der Wiener Porzellanmanufaktur 1718 als einem Ergebnis des Kulturtransfers zwischen Asien und Europa aus. Mit der Entdeckung des Geheimnisses der Porzellanerzeugung durch Johann Böttger wurde das Porzellan vom Luxusimportartikel aus China und Japan zum bevorzugten europäischen Material der gehobenen Tischkultur. Nur im Dialog mit den anderen Porzellanmanufakturen, die nach der Gründung der Meißner Manufaktur 1708 in Mitteleuropa entstanden sind, konnte sich die ab 1744 als kaiserliche Manufaktur geführte Produktionsstätte in Wien zu einer von europäischer Bedeutung entwickeln. Stil und Geschmack der Produkte der Wiener Porzellanmanufaktur setzten in der Frühzeit und im Laufe des 18. und 19. Jh. immer wieder Standards.

Eine zeitgemäße Analyse der Bedeutung der Wiener Porzellanmanufaktur muss daher bei einer Neubewertung der Geschichte der Manufaktur durch die Zeit ihres Bestehens vor dem Hintergrund der Manufakturen in Meißen, Nymphenburg, Berlin, Frankenthal, Doccia und Sèvres erfolgen. Dies sichert eine historisch-kritische Einschätzung der ästhetischen Errungenschaften und kulturellen Bedeutung der Wiener Manufaktur 1718?1864 und darüber hinaus in ihrem Nachwirken als Vorbild für nachfolgende Produktionsstätten bis zur Neugründung mit der Manufaktur Augarten 1923.

Internationale PorzellanexpertInnen und HistorikerInnen werden im Symposium ausgewählte Themen behandeln, wobei die Beiträge von der Porzellanerzeugung in Wien über die einzelnen Gebiete des Wiener Porzellans bis zur Geschichte des Sammelns von Wiener Porzellan einst und heute reichen. Auch der Aspekt der Beziehung zu den anderen Porzellanmanufakturen des 18./19. Jh. in Europa wird in verschiedenen Facetten thematisiert werden.

Wissenschaftliche Konzeption der Tagung:
Rainald Franz, Kustode Sammlung Glas und Keramik

Do, 15.10.2015
10:15 Uhr
Begrüßung und Einführung: Zweck und Ziel des Symposiums
Rainald Franz, Kurator 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur und Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik

10:45 Uhr
Der grafische Nachlass der Wiener Manufaktur im MAK
Ulrike Scholda, Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der MAK- Bibliothek und Kunstblättersammlung sowie bei Patrick Kovacs Kunsthandel, Wien

11:15 Uhr
?En public? bis ?en retirado?: Das Tafelzeremoniell am Wiener Hof in der ersten Hälfte des 18. Jh.
Michael Pölzl, FWF-Projektmitarbeiter, Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Wien

11:45 Uhr
Vienna, Florence and Turin: The Du Paquier manufactory and its influence on early Italian porcelain
Andreina d?Agliano, Kuratorin, Porzellanexpertin und -forscherin, Turin

12:15 Uhr
Mittagspause

13:30 Uhr
Looking at Du Paquier-period Vienna porcelain with Meissen eyes: some thoughts on avenues of contrast and comparison
Maureen Cassidy-Geiger, Kunsthistorikerin, Kuratorin und Dozentin, New York

14:00 Uhr
Die Porzellanmanufaktur Du Paquier und Meißen
Katharina Hantschmann, Oberkonservatorin für Keramik am Bayerischen Nationalmuseum, München

14:30 Uhr
The travels of an Arcanist, Joseph Jacob Ringler
Errol Manners, E & H Manners, Ceramics & Works of Art, London

15:00 Uhr
Von Wien nach München: der Modelleur Josef Ponhauser und der Maler Andreas Oettner in Neudeck.
Alfred Ziffer, Kunsthistoriker, Vizepräsident der Gesellschaft der Keramikfreunde e. V. und Redakteur der Zeitschrift Keramos, München

15:30 Uhr
Die Preisentwicklung des Wiener Porzellans im Wiener Dorotheum von 1990?2014
Ursula Rohringer, Expertin für Glas und Porzellan im Dorotheum, Wien

16:00 Uhr
Abschlussdiskussion

Anschließend: Führung durch die MAK-Schausammlung mit Schwerpunkt Wiener Porzellan (MAK DESIGN LABOR, Dubsky-Zimmer, Zwettler Tafelaufsatz, Schauraum Biedermeier) mit Rainald Franz

Termin

Pudel Design
Symposium, Porzellan, Design
Donnerstag, 15.10.2015 10:15
MAK
Stubenring 5
1010 Wien
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