paraflows: Koloman. Der Ausländer, den wir ermordet haben, der uns dann aber doch beschützt

Montag, 14. September 2015 - 18:00 Uhr

WerkzeugH

David Rabeder David Rabeder
Freier Eintritt mit freiwilliger Spende für Ute Bock.

Termine:
20.9. 20:30 Phönixhof, 1070 Wien.
21.9. 20:30 Weinhaus Sittl, 1160 Wien.
22.9. 20:30 Ungargrill, 1070 Wien.
23.9. 20:30 Blunzenstricker, 1170 Wien.
24.9. 20:30 Café Benno, 1080 Wien.

Tickets (EUR 10/ erm. EUR 5 - Studierende unter 27, Arbeitslose, Pensionist_innen) unter www.ntry.at/koloman


Erstmalig wird für das paraflows Festival ein Theaterstück produziert. Damit erweitert das Festival seine Sparten (nach Ausstellung, Symposium und Konzertreihe) um ein neues Element: Theater. Im Sinne der Aktivierung neuer Orte wurde das Stück für die Gasträume von Wirtshäusern produziert. Dementsprechend finden die sechs Vorstellungen ab 14. September in bekannten Wiener Wirtschaften statt.


KOLOMAN erzählt mit der Legende des Heiligen Koloman eine sehr spezielle Migrations-Geschichte:

Ostarrîchi, 1012. Der irische Königssohn und Pilger Koloman ist kein Asylwerber, kein Migrant und eigentlich nur auf der Durchreise. Trotzdem wird er im kleinen Stockerau Opfer der ausländerfeindlichen Stimmung die nach Jahren der Ungarneinfälle und unter dem drohenden Krieg mit Polen im noch jungen Österreich herrscht. Der Pilger fällt der Lynchjustiz zum Opfer und wird gehängt. Als seine Leiche auch nach zwei Jahren nicht verwest ist, sondern vielmehr Wunder vollbringt, wird Koloman 1014 heiliggesprochen und dient seitdem als Schutzpatron Stockeraus und Landesheiliger von Niederösterreich.

KOLOMAN
Der Ausländer, den wir ermordet haben, der uns dann aber doch beschützt.

Ein Stubenspiel in zwei Teilen

Von Clara Gallistl
Nach einem Konzept von Günther Friesinger und Frank A. Schneider
Eine Produktion von paraflows

KOLOMAN - Manuel Leeb
NOTHBURGA - Lisa Semrad
ISOLDE - Mathelia König
BURGVOGTIN - Lisa Furtner
PRIESTER - Harald List

Regie: Clara Gallistl
Musik: Stefan Opeker
Video: David Rabeder (The Raven Films)
Video unter dankenswerter Mitwirkung von Roland Gratzer, Hannes Duscher, Christian Mrazek und Katharina Aigner.

Historischer Hintergrund:

Das Babenberger Reich des beginnenden 11. Jahrhunderts ist Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem bayrischen König Heinrich II. und Herzog Boleslaw I. Chrobry von Polen. Die Donauländer um Stockerau haben erst kürzlich zum ersten Mal in der Geschichte einen eigenen Namen erhalten.: ?Ostarrîchi? ist seit 955 urkundlich registriert. Nun versucht Markgraf Heinrich das Land zu stabilisieren. Die militärischen Abgrenzungen gegen die ungarischen Nachbarn sind stabil, doch ist es noch schwer längerfristige Arbeitskräfte für das Land östlich von Bayern zu finden. Nach und nach siedeln sich Menschen an. In der Nähe von Stockerau wird um 1012 eine Kirche gebaut. Eine Gesellschaft entsteht.

In diese Zeit fällt die Legende des heiligen Koloman. Ein irischer Königssohn, befindet sich auf dem Rückweg von Jerusalem, dem frommen Ziel seiner Pilgerreise. Die von Ungarneinfällen und drohender Kriegsgefahr mit Polen fremdenfeindlich gefärbte Stimmung der Stockerauer erzeugt einen Mob, der in Koloman aufgrund seiner ausländischen Sprache und Kleidung einen Spion erkennen will. Kurzerhand wird der Pilger gehängt. Als zwei Jahre später seine Leiche nicht verwest ist und unter anderem den Sohn eines Stockerauers durch ein Wunder von einer schweren Krankheit geheilt hat, beschließt man, Koloman heilig zu sprechen.

Termin

Tauben Loge
Premiere, paraflows, Theater, Migration, Stubenspiel
Montag, 14.09.2015 18:00
WerkzeugH
Schönbrunner Straße 61
1050 Wien
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