Showing cooking – Hiding Sex (A HD Family Portrait)
Donnerstag, 06. November 2014 - 19:00 Uhr
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zu der zweiten Austellung im Rahmen des Projekts "zeit durch drei"
der Künstlerinn: Gabi Blum
SHOWING COOKING – HIDING SEX (A HD Family Portrait)
7-Kanal-Videoinstallation
ab 19:00 Live Performance in Anlehnung an Chantal Akermans Film "Jeanne Dielman, 23 quai du Commerce, 1080 Bruxelles"
http://www.youtube.com/watch?v=5C5Az-239uM
Gabi Blum
SHOWING COOKING – HIDING SEX (A HD Family Portrait)
7-Kanal-Videoinstallation mit Live-Performance
2014
Vor vier Jahren begibt sich Gabi Blum für zwei Wochen in die Hände von sechs Familienmitgliedern: Mutter, Vater, Tante, Stiefmutter, Halbbruder und Halbschwester. Als Experiment geplant und mit der Kamera in der Hand begleitet sie alle Beteiligten zwei Tage lang von morgens bis abends und filmt die Tagesabläufe akribisch ab. Ohne Einzugreifen, Fragen zu stellen oder Vorgaben zu machen werden detaillierte Charakterbeschreibungen generiert, jede Handlung und jedes Objekt zum Mittelpunkt und Darsteller. Zwischen beinahe voyeuristischen Einblicken in Privaträume und dokumentarisch distanzierten Bestandsaufnahmen fungiert die Kamera als Spurensuchende und tastet alle Oberflächen ab. In machen Momenten lässt sie viel Nähe und Intimität zu – wenn sich die Mutter morgens im Bad für den Tag fertig macht oder der Bruder über sein Leben im Schwarzwald spricht – und erfährt im nächsten Moment wieder große Distanz und Austauschbarkeit wenn alltägliche Wiederholungen und Tätigkeiten wie Kaffee kochen, Wäsche waschen und allabendliches Fernsehschauen abgebildet werden.
Das Videoprojekt unternimmt den Versuch ein aktuelles Familienportrait einzufangen. Aufhänger und verbindendes Element aller Beteiligten ist die Herkunft und ein Haus in dem alle zu unterschiedlichen Zeiten mit einer gemeinsamen Mutter /Großmutter aufwuchsen, welche immer wieder die gleiche Suppe kochte. So lässt Gabi Blum zum Ende der Aufnahmen jede gefilmte Person am eigenen Tisch Platz nehmen und bereitet ebendiese Suppe für ein gemeinsames Mahl zu – ein Mahl das nur in der Fiktivität dieser Videoinstallation stattfindet und alle Beteiligten zusammen essen lässt.
Zur Eröffnung der Ausstellung wird Gabi Blum diese Suppe kochen und in einer Kulisse den gesamten Vorgang abfilmen und live in die Videoinstallation einfliessen lassen. Die Kulisse und die Art und Weise in der die Suppe zubereitet wird, geschieht in Anlehnung an Chantal Akermans Film "Jeanne Dielman, 23 quai du Commerce, 1080 Bruxelles" von 1975. Akerman bildet hier in 201 Minuten drei Tage ihrer Protagonistin ab. Der Film ist bekannt für seine langen und statischen Kochsequenzen, weniger gezeigt wird Jeanne Dielmans Arbeit als Prostituierte. In Akermans Film werden ähnlich wie bei Gabi Blum die Bilder in ihrer Wertigkeit gleich behandelt, es gibt keinen Spannungsbogen und keine Inszenierung, sondern pures Abbilden und Aneinanderreihen der Szenen.