Milija Pavićević: Exitstrategien des Selbst
Donnerstag, 02. Oktober 2014 - 18:00 Uhr
Galerie Michaela Stock
Die älteste Arbeit in der Ausstellung stammt aus dem Jahr 1976 und trägt den bezeichnenden Titel „Exit". Zu sehen in dieser Collage ist Pavićevićs Geburtsurkunde, über die er mit Bleistift schräg den Schriftzug Exit zeichnete. Die Typografie entspricht genau jener von amerikanischen Exitschildern, die in den USA in jedem Gebäude mehrfach zu sehen sind und orangerot leuchten. Es galt in dieser Arbeit jedoch nicht Pavićevićs Leben auszulöschen, sondern einen Neubeginn als Künstler zu starten, nachdem er mehrmals die Aufnahmeprüfung in die Kunstakademie nicht geschafft hatte. Als erster Schritt in eine neue Richtung stand ein Aufenthalt in Paris am Programm, um in den Museen der Stadt kunsthistorische Recherche zu betreiben. Thematisch markiert die Arbeit „Exit" jene Dichotomie zwischen Leben und Tod sowie die unterschiedlichsten Stufen des Seins, dessen Schicksal in die eine oder andere Richtung zu tendieren vermag. Für Pavićević bedeutete dies eine Neuorientierung innerhalb seines künstlerischen Schaffens, die eine konzeptuelle künstlerische Phase einleitete.
(Auszug aus Exitstrategien des Selbst von Walter Seidl)