Wo kommt diese Sprache her? - Annäherungen an das Werk von Werner Schwab

Donnerstag, 18. September 2014 - 19:00 Uhr

Literaturhaus Wien

Werner Schwab: Mail Art, 1984, Foto: ? Vinzenz Schwab, mit freundlicher Genehmigung. Werner Schwab: Mail Art, 1984, Foto: ? Vinzenz Schwab, mit freundlicher Genehmigung.
Ausstellungseröffnung | Podiumsdiskussion

Vor 20 Jahren ist der österreichische Autor und Dramatiker Werner Schwab knapp vor seinem 35. Geburtstag gestorben. In seinen vier letzten Lebensjahren hat er 15 Stücke (davon wurden 8 erst posthum uraufgeführt) verfasst und die deutschsprachige Theaterlandschaft gründlich aufgemischt. Kaum ein Theater wollte auf die Dramen des Shooting Stars verzichten, kaum eine Rezension kam angesichts von Werner Schwabs eigenwilliger Sprache und der gewaltgesättigten Plots ohne Begriffe wie Sprachzertrümmerer, Berserker oder Enfant terrible aus.

Darüber, welchen Rang Schwabs Werk (neben den Stücken hinterließ er hunderte Seiten großteils noch unpublizierte Prosa) heute am Theater und in der Literaturwissenschaft einnimmt, spricht Petra Paterno (Theaterkritikerin, Redakteurin Wiener Zeitung) mit Daniela Bartens (bearbeitet den am Franz-Nabl-Institut der Uni Graz liegenden Schwab-Nachlass und kuratierte im Frühjahr 2014 eine große Werner Schwab Schau im Literaturhaus Graz), Andreas Beck (Direktor Schauspielhaus/Wien), Klaus Kastberger (Literaturwissenschaftler und -kritiker) und Ingeborg Orthofer (Hg. der Werkausgabe und Nachlassverwalterin).


Annäherungen an das Werk von Werner Schwab (1958–1994)

In der Silvesternacht 1993 verstarb mit Werner Schwab eine der schillerndsten Persönlichkeiten der deutschsprachigen Literatur der letzten Jahrzehnte. Seine Stücke wurden innerhalb kürzester Zeit zu den großen Aufregern der Szene, wurden landauf und landab gespielt und inszeniert, wurden zum Skandal, zur Provokation, ganz rasch aber auch zum fixen Bestandteil der Theaterlandschaft, weit über den deutschsprachigen Raum hinaus. Schwab entwickelte einen ureigenen Stil, eine unwiderstehliche Sprachkraft in seinen Texten, in seinen Stücken, die auch in den zahlreichen Übersetzungen funktionierte. Im Bestreben nach Wahrheit, nach Erkenntnis schuf der Autor einen unverwechselbaren sprachlichen Kosmos - kraftvoll und unerhört.
Die Ausstellung im Literaturhaus zeigt Facetten seiner Arbeitsweise, umreißt skizzenhaft die Positionierung seines Werkbegriffes und geht, anhand ausgewählter Beispiele, einzelnen Entwicklungslinien von "Sprachen", Figuren, Themenbereichen dieses Werkes nach.
Es geht also um eine Annäherung an den Autor und um die Frage, von welchem Ort aus und auf welche Weise Werner Schwab diese eigenständige, berührende Sprache entwickelt hat.
Selten oder noch nie gezeigte Bild- und Tondokumente sind in der Ausstellung ebenso vertreten wie Reproduktionen handschriftlicher Seiten aus Werner Schwabs Arbeitsbüchern oder Exponate seiner "mailart"-Produktion.
In Vitrineninstallationen wird versucht, seine Arbeitsweise, seine Arbeitsauffassung darzulegen, z. B. auch anhand der exemplarischen Darstellung seiner Verwendung von "Abfallmaterialien".
Ergänzt wird die Schau durch Materialien aus der Dokumentationsstelle im Literaturhaus Wien: Die hier gesammelten und ausgewählten Theaterplakate bzw. Zeitungsausschnitte beleuchten das Phänomen "Schwab", die Rezeption und die Auseinandersetzung mit einem Autor, der die deutschsprachige Literatur- und Theaterlandschaft mit seiner einzigartigen Arbeit nachhaltig beeinflusst, ja: verändert hat. Robert Huez (Leiter, Literaturhaus Wien)

Eine Ausstellung des Literaturhauses Wien in Zusammenarbeit mit Ingeborg Orthofer, Herausgeberin der Werner-Schwab-Werkausgabe und Nachlassverwalterin von Werner Schwab.

Termin

Uhu Diskurs
Werner Schwab, Literatur, Eröffnung, Podiumsdiskussion
Donnerstag, 18.09.2014 19:00
bis Donnerstag, 11.12.2014
Literaturhaus Wien
Seidengasse 13
1070 Wien
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