Cuartos de utopia [Räume der Utopie]

Mittwoch, 15. Oktober 2014 - 19:00 Uhr

secession

Kuratiert von Pedro G. Romero und Máquina P.H.

Flamenco-Leute sind eher Übriggebliebene, als dass sie eine Masse bilden. Sie haben kaum nach Emanzipation oder anderen politischen Projekten gestrebt und doch sind sie präsent: Einerseits inspirieren sie viele Lebensweisen, die heute als utopisch betrachtet werden – konkret: Nomadentum, Gemeinschaftsleben, das Recht auf Nichtstun. Andererseits bringen sie Poiesis in die neuen Formen der politischen Vorstellung – durch Verspieltheit, Tarnung, widerständige Formen des Lebens.

Mit der Unterstützung von Ketani in Linz werden wir eine archäologische Untersuchung des sogenannten Zigeunerurbanismus präsentieren, der Otto Neurath bei der städtischen Umgestaltung im Roten Wien der 1920er-Jahre inspirierte. Wir werden eine Fallstudie der momentanen politischen Situation in Spanien vorstellen: die Rolle der Flamenco-Fantasie im Kampf der Corrala de Vecinas La Utopia [Utopie Corrala Bewohnerinnen] mit Aktivisten-Künstlerinnen wie flo6x8 und Los Flamencos. (Corrala ist der spanische Begriff für eine bestimmte Art von Wohnblöcken, die um einen großen Innenhof gebaut sind, von dem aus Gänge und Treppen zu verschiedenen Wohnungen führen.)

Parallel dazu wird im Haus Wittgenstein, dem gegenwärtigen Bulgarischen Kulturinstitut in Wien, der mit María García Ruis und Antonio Marín Márquez kuratierte Ausstellungsprojektentwurf Living Machines. Flamenco and Architecture in the Squatting and Evacuation of Spaces [Lebende Maschinen. Flamenco und Architektur in Platzbesetzungen und -räumungen] in Form eines offenen Archivs präsentiert.

Mit: María García Ruiz, Antonio Marín Márquez, Marco de Ana, Javiera de la Fuente und Stefan Voglsinger

Vorgestellt werden: Tomás de Perrate & Amador Gabarri, Ocaña, Charo Martín, Israel Galván, Rocío Márquez, La Esmeralda de Triana, Pie Flamenca, LaFundició, 4Taxis, Los Flamencos, flo6x8, Ketani, Weinklub (früher: Ostklub)

*Der cuarto, das Hinterzimmer, am Rande des Hauptzimmers, außerhalb des öffentlichsten Aufenthaltsraums eines Hauses oder Cafés, ist der Ort, an dem der Flamenco seine vermeintlichen Geheimnisse bewahrt. Cuarto meint auf Spanisch auch ein Inhaltsmaß, genauer: ein Viertel; wir könnten es somit als ein Abnehmen, eine Verringerung von Utopie verstehen. Cuartear – in Stücke schneiden – heißt, eine Utopie zu zerschneiden, zu fragmentieren, in Stücken zu verkaufen, wie ein Kokaindealer sagen würde.

Termin

hAmSteR Events
Eröffnung, Utopian Pulse, Räume
Mittwoch, 15.10.2014 19:00
bis Dienstag, 21.10.2014
secession
Friedrichstraße 12
1010 Wien
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