Künstler_innen im 1. Weltkrieg | Ein Abend mit Otto Lechner, Anne Bennent & Felix
Dienstag, 23. September 2014 - 19:30 Uhr
Aktionsradius
Rainer Maria Rilke und Robert Musil waren nur zwei von vielen Autoren, die sich vom Krieg mitreißen ließen. Ihnen und anderen Literaten dieser Zeit widmen die Schauspielerin Anne Bennent, der Akkordeonist Otto Lechner und ihr Sohn Felix diesen Abend.
„Im Zentrum sind Texte, die im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg stehen. Es liegt dabei nahe, von Autoren auszugehen, die allgemein bekannt sind; jene also, die in den Schulbüchern stehen und deren Stücke gespielt werden. Dann entdeckt man aber auch Autoren, die man noch nicht gekannt hat. Schließlich stellten wir noch die Verbindung zu Christa Wolf her, deren „Kassandra“ uns schon Jahre lang beschäftigt. Es gibt einige Gedichte von Rainer Maria Rilke, die zu dem Schönsten gehören, was man fühlend und denkend auf Deutsch formulieren kann, und auch er wurde von der Idee des Krieges und des Vaterlandes hingerissen. Wie geschieht es mit einem? Um vielleicht von Verirrungen zu lernen, muss man sie immer von Neuem versuchen, greifbar zu machen, und so lassen wir auch Anton Wildgans sich ereifern. Und dann findet man einen Armin T. Wegner, der einen Funkspruch in die Welt schickt, der immer wieder in die Welt geschickt werden sollte, und einen Karl Otten, der von Anbeginn gegen den Krieg appellierte. Die waren als Volksfeinde während des Krieges eingesperrt, wem sind die zu Ohren gekommen?“
Anne Bennent: „Als Frau frage ich mich, wie es den Frauen erging und erschauere darüber, wo waren die Heeresauflöserinnen, die gegen die Männer als Verursacher von Krieg und den damit verbundenen Leiden hätten entgegenwirken können? Aber das frage ich mich nicht allein im direkten Zusammenhang mit Krieg.“
Otto Lechner: „Als Liebhaber von Balkanmusik war es für mich in den 90er Jahren eine schreckliche Erkenntnis, dass Menschen, die zusammen gesungen und musiziert haben, dazu gebracht werden können, sich gegenseitig abzuschlachten. Die daraus hervorgehende Schwermut bestimmt die Musik des Abends.“
Eintritt: 10 Euro!